Die Kampfjettypenwahl des Bundesrates: Mehr als ein Jahrzehnt mehr Leistung

Die Kampfjettypenwahl des Bundesrates: Mehr als ein Jahrzehnt mehr Leistung
Dr. Fritz Kälin

Dieser Artikel richtet sich mit einem ganz simplen Argument an alle, die bezüglich der Beschaffung des F-35 Kampfjets noch unschlüssig sind: Der Bundesrat hat mit dem F-35 das Modell gewählt, das mindestens 10 Jahre länger fliegt als seine drei Konkurrenten. Damit wird unsere Luftwaffe für mindestens 40 Jahre statt nur für 30 Jahre leistungsfähig bleiben.

Von Dr. Fritz Kälin

Das simple Argument der längeren Nutzungsdauer könnte für all diejenigen ausschlaggebend sein, die den Sinn und Zweck militärischer Landesverteidigung zwar anerkennen, dafür aber nicht mehr Geld als unbedingt notwendig aufwenden wollen.

Je besser das Waffensystem, desto mehr stört sich die GSoA daran

Waffensysteme haben eine technische und eine operationelle Lebensdauer. Die Erstere meint die Dauer, bis z.B. ein Fahrzeug wegen Materialermüdung oder aus Ersatzteilmangel nicht mehr mit vertretbarem Risiko für die Strasse zugelassen werden kann. Die operationelle Lebensdauer bezieht sich darauf, ob das Waffensystem noch kriegstauglich ist. Wieso wird der F-35 so viel länger einsetzbar bleiben als die Konkurrenten Rafale, Eurofighter und Super Hornet? Nehmen wir als Vergleichsgrösse den Beginn der Serienproduktion. Der F-35 ging 2011 in Serienproduktion, die drei Konkurrenzmodelle des F-35 ein gutes Jahrzehnt früher. Rafale, Eurofighter und Super Hornet werden das Ende ihrer technischen und operationellen Lebensdauer zwangsläufig früher als der F-35 erreichen.

Die für den Betrieb des F-35 notwendige Logistik wird sich dank seiner zahlreichen Nutzer und hohen Stückzahlen wirtschaftlich noch lange rechnen. Der Hersteller Lockheed Martin stellt Modernisierungen für die nächsten 50 Jahre in Aussicht. Der Modernisierungsvorsprung dieses Kampfjets der fünften Generation wird sich gegenüber den Mustern der vierten Generation in Zukunft eher noch vergrössern, weil sich bei Letzteren Modernisierungen schon früher nicht mehr rentieren werden. Deshalb fiel die Kampfjetwahl des Bundesrates auf die nachhaltigste Variante – sowohl für Luftwaffe und die Armee als Ganzes, als auch für uns Steuerzahlenden. Für die GSoA werden das lange Jahrzehnte werden, weil sie ihre Basis nicht mehr mit Initiativen und Referenden gegen Kampfjetbeschaffungen bei Laune halten kann.

Lange Nutzungsdauer entspricht auch den Erwartungen der unabhängigen Experten

Der unabhängige Expertenbericht zur Kampfflugzeugbeschaffung im Rahmen von «Air 2030» skizzierte auf S. 13 die angestrebte Nutzungsdauer des neuen Kampfjets. Um 2030 eingeführt soll er mindestens bis in die 2060er-Jahre «oder noch länger» im Betrieb bleiben. «Niemand kann heute vorhersagen, wie sich das Sicherheitsumfeld der Schweiz in der Zwischenzeit entwickeln wird und in welcher Form bewaffnete Konflikte geführt werden. Es gilt jedoch zu beachten, dass die Vereinigten Staaten, Russland und die meisten europäischen Länder in den kommenden Jahren erhebliche Summen in die Modernisierung ihrer Luftkriegspotenziale investieren werden.» Und diese Potentiale werden noch jahrzehntelang einsetzbar sein. Heutzutage dauert die Evaluierung, Beschaffung und Einführung moderner Grosswaffensysteme viel zu lange, um kurzfristig auf signifikante Verschlechterungen der sicherheitspolitischen Lage reagieren zu können. Wieder ein Grund mehr für die Schweiz, in ein System zu investieren, das möglichst lange militärisch relevant bleibt.


Weitere Kommentare von Dr. Fritz Kälin:

One thought on “Die Kampfjettypenwahl des Bundesrates: Mehr als ein Jahrzehnt mehr Leistung

  1. Sehr gute und fundierte Analyse. Auch die Herleitung, weshalb den linken Organisationen die langlebigeren Systeme ein massiver Dorn im Auge sind, ist sehr erhellend und einleuchtend. Umso wichtiger ist, diese Tatsachen offen aus zu sprechen, weil diese Organisationen die tektische Wahrheit niemals öffentlich zugeben würden, sondern das Offensichtliche hinter allen mögliche Nebenschauplätzen und an den Haaren herbeigezogenen «Argumenten» verstecken wollen.

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