Luchs in der Schweiz: Mehr als ein Wildtier – ein Symbol für intakte Natur

Zürich – Der Luchs (lynx, lynx) gehört zur Schweiz – er fasziniert und bereichert unsere Natur. Am heutigen Tag des Luchses feiern wir seine Rückkehr, schaffen Verständnis für seine Lebensweise und laden Gross und Klein ein, ihm bei zahlreichen Veranstaltungen näherzukommen. Sein langfristiges Überleben ist noch längst nicht gesichert – es braucht jetzt Engagement für seine Zukunft.
- Als heimlicher Jäger ist der Luchs kein Störefried, sondern ein stiller Verbündeter unserer Wälder. Dafür wird er von der grossen Mehrheit der Bevölkerung geschätzt.
- Genetische Verarmung, Wilderei und ein fragmentierter Lebensraum gefährden seine Zukunft.
- Was den Fortbestand dieser faszinierenden Katze in der Schweiz sicherstellt: Eine bessere Vernetzung seines Lebensraums, gezielte Wiederansiedlungen und ein besserer Schutz – durch Forschung und Monitoring.
Gabor von Bethlenfalvy, WWF-Luchsexperte: “Die Schweiz bildet das wichtige Bindeglied zwischen den Luchspopulationen in den Alpen und im Jura. Daraus erwächst eine besondere Verantwortung für die Vernetzung zwischen diesen Populationen. Der Luchs ist ein Schlüsselspieler im Schweizer Ökosystem. Er beeinflusst den Wildbestand und trägt so zur Stabilität der Schweizer Wälder bei.”
Der Luchs steht für eine Rückkehr wilder Natur, die gerade in einer stark genutzten Kulturlandschaft ein rares Gut ist.
Einige Fakten:
- Der Luchs hilft, Reh- und Gamsbestände natürlich zu regulieren – und schützt so junge Bäume und seltene Pflanzen.
- Er jagt meist kranke oder schwache Tiere – das stärkt die Gesundheit der Wildpopulationen.
- Der Luchs ist scheu, ungefährlich für den Menschen – und in der Bevölkerung mehrheitlich akzeptiert.
Doch trotz erfolgreicher Wiederansiedlung bleibt der Bestand fragil und steht vor grossen Herausforderungen: die genetische Verarmung und fragmentierte Lebensräume gefährden das langfristige Überleben der Luchse in der Schweiz. Illegale Abschüsse und Verkehrsunfälle verschärfen die Situation zusätzlich.
Die Lösung: Die Vernetzung der Lebensräume sowie zusätzliche Aussetzungen und internationale Partnerschaften sind entscheidend, um den Luchs langfristig zu erhalten. Darüber hinaus unterstützen das Monitoring mit Fotofallen und wissenschaftliche Studien das Verständnis, die Überwachung und den Schutz der Art.
Als Land im Herzen Europas beherbergt die Schweiz mit Abstand die meisten Luchse im grenzübergreifendem Alpen- und Juraraum, ungefähr 300 Individuen. Somit kommt der Schweiz eine besondere Verantwortung für den Erhalt der Population zu.
Der Luchs verdient nicht nur Respekt – er verdient Raum zum Leben. Seine Geschichte ist nicht zu Ende geschrieben. Und wir alle entscheiden mit, wie sie weitergeht. (WWF/mc/ps)