Nach Twitter-Deal: Prinz Al-Waleed gründet Nachrichtensender

Nach Twitter-Deal: Prinz Al-Waleed gründet Nachrichtensender

Saudi-Prinz Al-Waleed Bin Talal, Unternehmer und Milliardär. (Bild: gaf)

von Gérard Al-Fil

Manama – Eine Woche nachdem Prinz Al-Waleed sich mit 300 Mio. Dollar beim Kurznachrichtendienst Twitter eingekauft hat, macht der saudi-arabische Grossinvestor erneut von sich reden. Gemeinsam mit dem US-Nachrichtensender Bloomberg Television wird Al-Waleed in Bahrain den arabischen News Channel «Al Arab» aufbauen.

Der Sender wird 300 Mitarbeiter beschäftigen und in gut einem Jahr, am 12. Dezember 2012 live gehen.

Old Boys Network
Der Saudi-Prinz und Bloomberg sind alte Bekannte. So durfte Bloomberg-Anchor Erik Schatzker im April 2010 eine Woche in den Palästen und Büros von Al-Waleed verbringen und über das Leben des blaublütigen Unternehmers berichten, ein Privileg, das nur wenigen Journalisten in dem verschlossenen Königreich Saudi-Arabien zuteil wird.

Die Gunst Amerikas erwarb sich der umtriebige Investor Al-Waleed Anfang der 1990er Jahre als er die damals angeschlagene Citibank (heute Citigroup) mit einem milliardenschweren Aktienkauf vor dem Bankrott bewahrte. Heute hält der Prinz u. a. Anteile an Apple, Euro Disney und General Motors. Seine Medienfirma Rotana, die arabische Spielfilme und Hollywood-Produktionen im Nahen Osten sendet, wird ebenfalls nach Bahrain ziehen.

Jubel in Manama, lange Gesichter in Dubai
Für das Königreich Bahrain, das im Frühjahr von schweren Unruhen erschüttert wurde, ist der Zuschlag ein grosser Erfolg, auch weil das Scheichtum Dubai um den Sitz des Al Arab News Channel buhlte.

Nur mithilfe saudi-arabischer Sicherheitskräfte konnte Bahrains König Hamad Al-Chalifa während des Arabischen Frühlings die Oberhand gewinnen und einen Dialog mit der Opposition beginnen. Manama und Riad werfen dem Iran vor, die Proteste entfacht zu haben.

Gegenüber Moneycab sagte Luma Bashmi, Sprecherin des königlichen Informationsbüros in Manama, Bahrain plane analog zur Dubai Media City ein eigenes Medienzentrum. Damit würde in Manama nach Dubai und Doha, wo Al Jazeera seinen Sitz hat, ein drittes Medien-Mekka in den arabischen Golfstaaten entstehen.

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