VP Bank Spotanalyse: Fed senkt Leitzins um 0.25 %
Von Thomas Gitzel, Chief Economist VP Bank
Der Zielkorridor für die Fed Funds liegt damit jetzt bei 3.50 % bis 3.75 %.
Es ist die dritte Leitzinssenkung in Folge. Die Mehrheit des zwölfköpfigen Offenmarktausschusses (FOMC) stimmte dafür. Drei Mitglieder wichen ab: Stephan Miran, ein Vertrauter des US-Präsidenten Donald Trump, wollte eine stärkere Senkung um 50 Basispunkte. Die Präsidenten der regionalen Notenbank-Ableger in Kansas City und Chicago, Jeffrey R. Schmid und Austan D. Goolsbee, plädierten für unveränderte Zinsen.
Die neuen Projektionen bleiben unverändert: Eine weitere Zinssenkung ist für 2026 vorgesehen, eine zusätzliche für 2027. Damit hält die Fed an einem vorsichtigen Kurs fest. Grundlage ist ein robuster Wachstumsausblick. Für 2025 erwartet die amerikanische Notenbank (Fed) ein Plus von 2.3 %, nach 1.8 % in der September-Projektion.
Solange Jerome Powell noch die Fed führt – seine Amtszeit als Vorsitzender endet im Mai des kommenden Jahres – dürfte es nur eine weitere Zinssenkung geben. Gründe sind das solide Wachstum und die erwarteten Preissteigerungen durch höhere Zölle. Beides spricht gegen aggressive Lockerungen.
Mit dem Führungswechsel im Juni folgt ein Lackmustest. Favorit für den Fed-Vorsitz ist Kevin Hassett, der derzeit noch Vorsitzender des National Economic Council ist und einen guten Draht zu Trump hat. Hassett äusserte sich in der Vergangenheit kritisch zum Fed-Zinskurs. Das deutet darauf hin, dass er für stärkere Zinssenkungen plädieren wird.
Sollte die Fed politischem Druck nachgeben und die Zinsen stärker senken, als die Inflation rechtfertigt, könnten die Finanzmärkte reagieren. Langlaufende US-Staatsanleihen würden wohl unter Druck geraten. Das könnte die Fed zwingen, gegenzusteuern.