VP Bank Spotanalyse: US-Shutdown beendet
Von Thomas Gitzel, Chief Economist VP Bank
Übergangshaushalt setzt dem längsten Regierungsstillstand ein Ende.
Nun hat auch das Repräsentantenhaus des US-Kongresses für einen Übergangshaushalt gestimmt. Mit der anschliessenden Unterzeichnung durch den Präsidenten ist es nun definitiv: Der längste Shutdown der US-Geschichte endet nach 43 Tagen.
Der Rechnungshof des Kongresses rechnete in einer Szenarioanalyse Ende Oktober bei einem sechswöchigen Regierungsstillstand (was nun der Fall ist) mit Wachstumseinbussen im vierten Quartal von annualisiert 1.5 Prozentpunkten.
Die wachstumsdämpfenden Effekte kehren sich nach den Berechnungen dann im ersten Quartal 2026 in ihr Gegenteil um. Sie überkompensieren in einer annualisierten Betrachtung aufgrund von Basiseffekten sogar die schmälernde Wirkung des vierten Quartals. Allerdings machen sich in den folgenden Quartalen wiederum rechnerisch negative Effekte bemerkbar. In der Summe sollte der Regierungsstillstand keine Spuren im Bruttoinlandprodukt hinterlassen.
Da der Übergangshaushalt allerdings nur bis zum 30. Januar gilt, ist das Risiko eines neuerlichen Shutdowns Anfang 2026 gross. Die sozialen und wirtschaftlichen Folgen eines erneuten Regierungsstillstandes wären aber geringer. Die Auszahlung von Lebensmittelhilfen, das Landwirtschaftsministerium, das Ministerium für Veteranenangelegenheit und auch militärische Bauprojekte sowie der Kongress selbst sind bis zum 30. September finanziert.