VP Bank Spotanalyse USA: Inflationsrate bleibt in September unverändert

VP Bank Spotanalyse USA: Inflationsrate bleibt in September unverändert
Thomas Gitzel, Chief Economist VP Bank. (Foto: VP Bank)

Von Thomas Gitzel, Chief Economist VP Bank

Die Inflationsrate bleibt im September stabil, die Kerninflationsrate setzt ihren fallenden Trend fort. Letztere geht von 4.3 % auf 4.1 % zurück.

Der Inflationsrückgang gerät ins Stocken. Dies liegt vor allem an auslaufenden Basiseffekte im Bereich der Energiepreise, die in den Frühjahrs- und Sommermonaten die Teuerungsrate deutlich gesenkt haben. Das gehört jetzt der Vergangenheit an. Mittlerweile tragen sie – auch gemessen am Vorjahresmonat – wieder positiv, d. h. erhöhend, zur Entwicklung der Inflation bei. Teurer werdende Autoversicherungen sind nun bereits den zweiten Monat in Folge ein zentraler Preistreiber. Auch deutlich gestiegene Preise für Hotelübernachtungen stechen ins Auge.

Positiv ist hingegen, dass die Inflationsrate unter Herausrechnung der volatilen Energie- und Nahrungsmittelpreise (Kernrate) weiterhin rückläufig ist. Ein gewichtiger Faktor dabei ist der geringe Mietpreisanstieg. Das wird sich in den kommenden Monaten auch weiter fortsetzen. Die Kerninflationsrate wird deshalb in den kommenden Monaten klar unter der 4 %-Marke liegen. Dies wird auch zum Jahresende hin positive Auswirkungen auf die Gesamtinflationsrate haben. Wir gehen davon aus, dass die Inflationsraten im Dezember nur knapp über der 3 %-Marke liegen wird. Mitte 2024 werden dann die von der Fed gewünschten Inflationsraten von knapp 2 % erreicht sein.

Die Fed dürfte recht zufrieden auf die Inflationsrate blicken. Dass die Gesamtinflationsrate derzeit nicht weiter fällt, dürfte für die Zentralbanker in Washington kein grösseres Problem sein – schliesslich war diese Entwicklung Zeit absehbar. Viel wichtiger ist, dass die Kerninflationsrate ihren fallenden Trend fortsetzt. In Anbetracht der bereits vollstreckten Zinsanhebungen und der deutlich gefallenen Inflationsraten besteht keine Notwendigkeit weiterer Zinsanhebungen. Zwar hat sich die Wahrscheinlichkeit einer weiteren geldpolitischen Straffung mit dem zuletzt überraschend guten US-Arbeitsmarktbericht wieder etwas erhöht, aber das Hauptszenario bleibt ein Stillhalten der Fed. Die jüngsten Kommentare von Fed-Offiziellen lassen denn auch tatsächlich darauf schliessen, dass die Notenbank das Zinshoch erreicht hat. (VP Bank/mc/ps)

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert