WeltRisikoBericht 2019: Wassermangel erhöht Katastrophenrisiko

WeltRisikoBericht 2019: Wassermangel erhöht Katastrophenrisiko
(Photo by Michal Průcha on Unsplash)

Berlin – Hitzerekorde weltweit und zunehmende Dürren: Der Klimawandel verschärft die Probleme rund um die Wasserversorgung und erhöht damit die Verwundbarkeit von Gesellschaften. Das zeigt der WeltRisikoBericht 2019 mit dem Fokus Wasserversorgung. Er wurde heute vom «Bündnis Entwicklung Hilft» und dem Institut für Friedenssicherungsrecht und Humanitäres Völkerrecht der Ruhr-Universität Bochum (IFHV) veröffentlicht.

Tritt ein extremes Naturereignis wie eine Überschwemmung oder ein Wirbelsturm ein, entsteht in Ländern mit schlechter Wasserversorgung wahrscheinlicher eine Katastrophe. „Gerade in Entwicklungsländern muss die Politik dringend handeln und allen Haushalten sicheren Zugang zu sauberem Wasser verschaffen“, sagt Peter Mucke, Geschäftsführer des Bündnis Entwicklung Hilft. „Nach extremen Naturereignissen muss die Wasserversorgung schnell wiederhergestellt werden, um Überleben zu sichern und die Ausbreitung von Krankheiten zu verhindern“. Besonders armen Menschen fehlt häufig ein eigener Wasseranschluss im Haushalt und sie müssen zum Beispiel an öffentlichen Wasserstellen Gebühren zahlen. „Oft zahlen ausgerechnet die Ärmsten am meisten für Wasser“, so Mucke.

Ein wesentlicher Bestandteil des Berichts ist der jährliche WeltRisikoIndex, der seit 2018 vom IFHV berechnet wird. Er gibt für 180 Länder das Risiko an, dass ein extremes Naturereignis zu einer Katastrophe führt. Damit erfasst er acht Länder mehr als im Vorjahr. Der WeltRisikoIndex berücksichtigt die Gefährdung eines Landes gegenüber extremen Naturereignissen sowie dessen gesellschaftliche Verwundbarkeit.

Sehr geringes Risiko für die Schweiz
Die drei Länder mit dem höchsten Katastrophenrisiko sind die tropischen Inselstaaten Vanuatu, Antigua und Barbuda und Tonga. Das Katastrophenrisiko der Schweiz wird als sehr gering eingestuft. Insgesamt befinden sich die Hotspot-Regionen des Katastrophen­risikos in Ozeanien, Südostasien, Mittelamerika sowie in West- und Zentralafrika. „Erstmals seit 2012 konnten auch neue Daten für die Gefährdung gegenüber extremen Naturereignissen verwendet werden“, sagt Katrin Radtke, Professorin am IFHV und wissenschaftliche Leiterin des WeltRisikoBerichts. Für Vanuatu und Tonga hat sich die Gefährdung weiter erhöht.

Der WeltRisikoBericht wird seit 2011 jährlich vom Bündnis Entwicklung Hilft herausgegeben. Der darin enthaltene WeltRisikoIndex wurde gemeinsam mit dem Institut für Umwelt und menschliche Sicherheit der Universität der Vereinten Nationen (UNU-EHS) entwickelt. (mc/pg)

WeltRisikoBericht

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