Weniger Neugründungen im ersten Quartal 2012

Weniger Neugründungen im ersten Quartal 2012

Der Frauenanteil unter den Neugründern ist in den vergangenen Jahren grosso modo konstant geblieben.

Winterthur – Die Zahl der neu gegründeten Unternehmen in der Schweiz entwickelte sich rückläufig. Wurden im Startquartal des laufenden Jahrs 10‘060 neu gegründete Unternehmen ins Handelsregister eingetragen, waren es im Vorjahreszeitraum 10‘209. Das sind rund 1 Prozent weniger. Dabei verzeichnete der Kanton Zürich ein Minus von 7,6 Prozent, während das Tessin ein Plus von über 35 Prozent auswies. Dies zeigt die jüngste Erhebung der auf Online-Firmengründungen spezialisierten STARTUPS.CH.

In der Schweiz scheint der Trend zur Eigenständigkeit abzuflachen – eine Entwicklung, die sich seit Anfang vergangenen Jahrs akzentuiert hat. So sank die Zahl der Neueintragungen ins Handelsregister im ersten Quartal 2012 gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 149 bzw. 1 Prozent. Im Vergleich zum vierten Quartal 2011 ging sie aber um 206 bzw. 2 Prozent zurück. Ein Grund dürfte die generell schlechtere Stimmung wegen der Finanz- und Schuldenkrise sein. Steigt die wirtschaftliche Unsicherheit, halten die Menschen eher am bestehenden Arbeitsplatz fest. Je nach Geschäftsmodell kann sich auch der starke Schweizer Franken negativ auf die Rentabilität eines geplanten Unternehmens niedergeschlagen haben, sodass Pläne verworfen werden mussten.

Sprunghafte Zunahme an Neugründungen im Tessin
Erwartungsgemäss wurden im Kanton Zürich, dem bevölkerungsreichsten Kanton, mit 1710 Neueintragungen am meisten Unternehmen gegründet. Allerdings ging deren Zahl im ersten Quartal 2012 gegenüber dem ersten Quartal 2011 um 140 bzw. 7,6 Prozent zurück. Im Tessin stieg sie dagegen um 197 bzw. 35,3 Prozent, was auf die neue, harte italienische Steuerpolitik zurückzuführen ist, die viele Italiener ins Tessin lockt. Prozentual hohe Zunahmen verzeichneten auch die Kantone Uri (+25,9%) und Glarus (+30,3%). Diese Zahlen sind wegen der tiefen Vergleichsbasis aber weniger aussagekräftig. Deutlich negativ fiel die Entwicklung in den Kantonen Jura (-19,2%) oder  Schaffhausen (-12,4%) aus, während Baselstadt leicht zulegte (+0,8%). Insgesamt fielen auf die Deutschschweiz 65,1 Prozent der Neueintragungen, auf die Romandie 27,4 Prozent sowie auf das Tessin 7,5 Prozent.

Deutsche haben unter den Ausländern die Nase vorn
Die meisten Unternehmen werden nach wie vor als Einzelfirma oder GmbH  gegründet. Auf diese Rechtsformen fielen 35,1 bzw. 34,6 Prozent aller Neueintragungen im ersten Quartal 2012. Der Weg in die Selbstständigkeit ist via Einzelfirma relativ unkompliziert, zudem kann über die Einzelfirma als Startkapital auf das Pensionskassengeld zurückgegriffen werden (was bei einer GmbH oder AG nicht möglich ist). Das erklärt auch die anhaltende Beliebtheit dieser Rechtsform. Ihre Zahl stieg im Berichtszeitraum um 3,5% auf 3’534, was einem Anteil von 35,1 Prozent entspricht. Der Anteil der GmbH ist mit 34,6 ebenfalls weiterhin hoch (-0,9%). Aktiengesellschaften (-5,8%) wiederum machten 21,2 Prozent aus und eignen sich eher als rechtliche Basis für grössere Firmen.

Frauenanteil unter Neugründern konstant
Der Anteil Frauen unter den Neugründern betrug im ersten Quartal des laufenden Jahrs 22,5 Prozent. Er ist in den vergangenen Jahren grosso modo konstant geblieben. Das durchschnittliche Alter der Neugründer bewegt sich ebenfalls seit Jahren um die 37 Jahre. Der Blick auf die Nationalität zeigt: 61,3 Prozent aller Firmen wurden durch Schweizer Staatsangehörige gegründet. Klar die Nase vorn unter den Ausländern haben die Deutschen. Sie stellen knapp 13 Prozent der Firmengründer, gefolgt von den Italienern (5,6%). Die beiden Nationalitäten sind die am stärksten in der Schweiz vertretenen Ausländergruppen. Insgesamt hat der Anteil von Firmengründungen durch Ausländer in den vergangenen Jahren stetig zugenommen.

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