10 Prozent mehr 3a-Sparende innert vier Jahren

10 Prozent mehr 3a-Sparende innert vier Jahren
Die AHV ist anlagetechnisch ineffizient. Denn die Kapitalrendite per se deckt in etwa die Inflation und der staatliche Zusatz die Realrendite oder umgekehrt. (Adobe Stock/Fokussiert)

Zürich – Sieben von zehn Schweizer Erwerbstätigen sparen mit der Säule 3a. Das sind fast 10 Prozent mehr als vor vier Jahren. Ausserdem bewirtschaften 3a-Investorinnen und -Investoren ihre Anlagen heute aktiver. Das zeigt eine repräsentative Comparis-Umfrage.

«Die Schweizer erkennen zusehends, dass sie im Alter mit der AHV und der Pensionskassenrente nicht über die Runden kommen, und setzen darum auf zusätzliche freiwillige Vorsorgemöglichkeiten», erklärt Comparis-Vorsorgeexperte Leo Hug den Anstieg.

Frauen haben deutlich aufgeholt
Mehr Männer als Frauen nutzen die Sparmöglichkeit über die Säule 3a. Zurzeit sind es 75,6 Prozent (2018: 70,1 Prozent). Die erwerbstätigen Frauen haben allerdings seit 2018 stark aufgeholt, nämlich von 55,9 Prozent auf 63,9 Prozent.

Auch regional zeigen sich Unterschiede. Am beliebtesten ist das 3a-Sparen in der Deutschschweiz. 72,7 Prozent (2018: 65,1 Prozent) der Erwerbstätigen verfügen über eine Säule 3a. In der Romandie sind es erst 62,9 Prozent (2018: 60,1 Prozent). Zu einer eigentlichen Neueinschätzung der Bedeutung der privaten Vorsorge kam es in den letzten vier Jahren in der italienischen Schweiz: Dort stieg der Anteil der 3a-Sparenden um mehr als ein Viertel auf 60,3 Prozent (2018: 47,3 Prozent).

Versicherungen büssen Terrain ein
Bankenlösungen sind weiter auf dem Vormarsch: 70,7 Prozent (2018: 64,6 Prozent) der befragten Personen mit einer 3a-Vorsorge nutzen dafür Bankprodukte. Der Anteil jener mit einer 3a-Versicherungspolice oder einer Kombination von Police und Bankenlösung ist auf 42,0 Prozent (2018: 44,7 Prozent) zurückgegangen.

Verschiedene Konten
Die Schweizerinnen und Schweizer sind in den vergangenen vier Jahren nicht nur fleissiger beim Vorsorgesparen geworden, sondern auch kompetenter in Steuerfragen: Sie verteilen ihre 3a-Gelder vermehrt auf verschiedene Konten, um später die zusätzlichen Steuervorteile des gestaffelten Bezugs nutzen zu können. Mehr als ein Konto haben 49,3 Prozent der Befragten. Vor 4 Jahren waren es noch 40,4 Prozent.

«Bei den aktuellen Renditen von 0 bis 0,2 Prozent überrascht es nicht, dass die Lust an Zinsvergleichen von 3a-Konten nachgelassen hat», so Hug. Nur 43,5 Prozent (2018: 54,3 Prozent) der Befragten mit einem 3a-Konto oder 3a-Depot kennen die Grössenordnung der aktuellen 3a-Zinsen.

«Statt fast keine Zinsen mit gar keinen Zinsen zu vergleichen, haben wohl sehr viele Anleger ihre 3a-Gelder lieber direkt in Anlagefonds investiert. Zu Recht: Wer unter 55 Jahre alt ist, kann sein Geld in der gebundenen Vorsorge als langfristige Anlage betrachten, was den Kauf aktienlastiger Fonds rechtfertigt», sagt der Comparis-Vorsorgeexperte.

Treue zur Hausbank bröckelt
Die exklusive Beziehung der 3a-Sparenden zur Hausbank bröckelt: Nur noch 74,3 Prozent der 3a-Sparenden mit Bankprodukten geben an, dies bei ihrer Hausbank zu tun. Vor 4 Jahren waren es noch 80,8 Prozent gewesen. Der Anteil jener Banksparenden, die neben einem Konto bei der Hausbank oder ausschliesslich bei einer Drittbank in die Säule 3a einzahlen, ist seit 2018 von 25,5 auf 35,4 Prozent geschnellt.

40 Prozent wählen digitale Anbieter
Eine neue Konkurrenz der traditionellen Banken sind die digitalen Anbieter. 2 von 5 3a-Sparenden geben an, für ihre 3a-Einzahlung bereits schon einen digitalen Anbieter gewählt zu haben oder sehen es in diesem Jahr vor – Bei den Männern sind das 44,5 Prozent und bei den Frauen 33,4 Prozent. Erwartungsgemäss ist dieser Verkaufskanal vor allem bei Jüngeren beliebt. 53 Prozent der 20- bis 29-Jährigen wählen eine solche Anlagelösung. Demgegenüber sind es bei den 50- bis 65-Jährigen lediglich 26,8 Prozent. (mc/pg)

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert