Bellevue Group verbucht im ersten Halbjahr weitere Vermögensabflüsse

Zürich – Der Vermögensverwalter Bellevue hat wie angekündigt im ersten Halbjahr 2025 einen Gewinneinbruch verbucht. Zudem gingen die betreuten Kundenvermögen weiter zurück. Nun will der Asset Manager die Strukturen vereinfachen, Produkte mit Relevanz stärken und den Vertrieb gezielt forcieren.
Gegenüber Ende 2024 gingen die betreuten Kundenvermögen um gut 16 Prozent zurück auf 4,8 Milliarden Franken. Dieser Rückgang sei sowohl auf die unterdurchschnittliche Entwicklung im Healthcare-Sektor als auch auf die damit verbundene Reallokation von Kundengeldern zurückzuführen, heisst es in einer Mitteilung vom Donnerstag. Erschwerend sei der schwache US-Dollar hinzugekommen.
Die tiefere Vermögensbasis führte laut weiteren Angaben zu einem entsprechenden Rückgang der Erträge aus Asset-Management-Dienstleistungen um rund 23 Prozent auf noch 27,0 Millionen Franken. Gleichzeitig belasteten marktbedingte, unrealisierte Anlageverluste auf Finanzanlagen das Halbjahresresultat mit 2,0 Millionen.
Dadurch fiel der Gesamtertrag um 31 Prozent auf 25,0 Millionen Franken. Der Reingewinn brach – wie im Juni bereits angekündigt – ein auf lediglich noch 0,2 Millionen Franken von 7,4 Millionen Franken in der Vorjahresperiode.
Umfassende Änderungen
Weiter gibt das Finanzhaus Änderungen im Management bekannt. Vertriebschef und Geschäftsleitungsmitglied Patrick Fischli verlässt demnach nach 16 Jahren das Unternehmen spätestens per Ende Jahr. Florin Boetschi übernehme die Verantwortung für die Sales-Aktivitäten, heisst es. Zudem hat – wie schon mitgeteilt – CEO Gebhard Giselbrecht die Gruppe verlassen. Verwaltungsratspräsident Veit de Maddalena hat daher auch die operative Verantwortung übernommen.
Als weiteren Schritt werde ein Management-Buy-out der auf Private Equity spezialisierten Tochtergesellschaft adbodmer geprüft. Die enge Zusammenarbeit solle dabei weiterhin bestehen bleiben. Mit dieser potenziellen Transaktion könnte die Komplexität der Geschäftsaktivitäten zusätzlich reduziert werden und Bellevue weiterhin von der Private-Equity-Expertise von adbodmer profitieren.
Mit den genannten Anpassungen des Geschäftsmodells sieht sich die Bellevue Group nun für die Zukunft gut aufgestellt. Als tragfähiges Fundament fungierten die «anerkannte Anlagekompetenz», die engagierten Mitarbeitenden und die starke, schuldenfreie Bilanz», heisst es dazu.
Bellevue spricht von einem «klaren Plan»: Die operative Wende sei eingeleitet, werde jedoch erst 2026 die volle Wirkung entfalten, heisst es. (awp/mc/ps)