SFI-Studie: Finanzplatz hat Nachholbedarf bei nachhaltigen Anlagen

SFI-Studie: Finanzplatz hat Nachholbedarf bei nachhaltigen Anlagen

Zürich – Nachhaltige Geldanlagen sind ein Wachstumsmarkt. Die Schweizer Banken betrachten diese jedoch gemäss einer Studie nach wie vor nur als eine Nische. Damit laufen sie laut den Studienautoren Gefahr, im internationalen Vergleich den Anschluss zu verlieren. Geldanlagen, die auch ökologische und soziale Aspekte miteinbeziehen, boomen. So hat sich der Geldfluss in nachhaltige Projekte und Technologien zwischen 2012 und 2014 mehr als verdoppelt. Die Investitionen in Unternehmen mit effizientem Ressourcenverbrauch und sozial hohen Standards haben in diesem Zeitraum um über 80% zugenommen.Trotz dieser starken Wachstumsdynamik hielten sich die Schweizer Banken in diesem Bereich jedoch bis jetzt zurück, stellt das Swiss Finance Institute (SFI) in einer am Montag veröffentlichten Studie fest.

Alle grossen Institutionen des Schweizer Finanzsektors seien zwar auf die eine oder andere Weise in diesem Markt tätig, schreibt das vom Bund, von verschiedenen Schweizer Universitäten und vom Finanzsektor gegründete SFI. Die meisten Banken betrachteten jedoch die nachhaltigen Finanzen immer noch als eine Nische. Damit drohe der Schweizer Finanzplatz im internationalen Vergleich zurückzufallen. Mangelndes Interesse machen die Autoren bei dieser Thematik nicht nur bei den Banken aus. Gemäss SFI verhalten sich auch die grossen Branchenverbände und die zuständigen Bundesämter zu passiv.

Falsche Vorstellung als Bremsklotz
Als Gründe für die Zurückhaltung sehen die Autoren einerseits die Komplexität des Themas und die fehlende Standardisierung. Auf der anderen Seite stellen sie jedoch auch Wissenslücken und falsche Vorstellungen nicht zuletzt aufgrund überholter Überzeugungen fest. Als Gegenmassnahmen empfehlen die Studienautoren einerseits, dass jede Banken sich eine Strategie zu diesem Thema zurechtlegt. Andererseits sollte die Politik prüfen, ob auch in der Schweiz politische und regulatorische Massnahmen umgesetzt werden könnten. Den Branchenverbänden raten die Studienautoren schliesslich, sich dem Thema verstärkt anzunehmen. (awp/mc/cs)

 

 

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