Der Moneycab-Börsenblog: Norilsk Nickel – Warum sich der Kauf einer ganzen Grossstadt lohnt

Der Moneycab-Börsenblog: Norilsk Nickel – Warum sich der Kauf einer ganzen Grossstadt lohnt

Der wöchentliche Blick auf die Wirtschaftswelt von Robert Jakob

Mit einem Minus von über 20 Prozent an einem einzigen Handelstag klatschte die Aktie des weltgrössten Nickelproduzenten am Montag an die Wand. Jetzt sucht der Titel Boden. Schuld am Kursmassaker bei Norilsk Nickel sind die US-Sanktionen gegen russische Oligarchen. Mit Vladimir Potanin, Oleg Deripaska und Roman Abramovich, dem prominenten Besitzer des Fussballklubs Chelsea, streiten sich gleich drei Milliardäre um Macht und Anteile und damit Einfluss beim Rohstoffgiganten. Besonders Oleg Deripaska, der mit seinen verzweigten Firmenbeteiligungen über Holdingstrukturen von zahlreichen Kreditlinien abhängt, kommt durch die US-Sanktionen unter Druck. Er kann sich kaum mehr Dollars ausleihen. Schon heisst es, der Oligarch müsse den Offenbarungseid leisten. Doch so weit wird es das System Putin nicht kommen lassen. Die Rohstoffvorkommen und deren Ausbeutung sind für Russland von strategischer Bedeutung. Nickel ist für die Stahlveredelung Gold wert.

Mitten in Nordsibirien steht eine der schmutzigsten und hässlichsten Städte der Welt. Kaum Vegetation, eisige Winter und Altlasten liegen schwer auf der nördlichsten Metropole der Welt. Glaubt man dem örtlichen Tourismusbüro, handelt es sich bei der Bergbaustadt Norilsk jedoch um einen Luftkurort in purer Arktisluft. Dem ist leider nicht so. Zwar sind die Zeiten vorbei, als Hundertausende von Strafgefangenen bei minus 55 Grad Baracken bauen mussten, aber den Gulag-Charme hat die Stadt hart am siebzigsten Breitengrad behalten. Vor allem im Winter hält sich die Lebensfreude in Grenzen, wenn die Autos am Strassenrand den Motor laufen lassen, weil er in der Kälte, einmal abgestellt, nicht mehr anspringen würde. Die Luftverschmutzung erreicht dann ihren einsamen Höhepunkt. Das aus dem Metallschmelzen entweichende Schwefeldioxid soll bis 2020 um gut drei Viertel reduziert werden – immerhin.

Mehr als ein Drittel der weltweiten Nickelvorkommen liegen in der Erde von Norilsk, und noch über ein Dutzend anderer wertvoller Metalle, allen voran Palladium, werden hier aus dem Boden geholt. Auch bei Platin und Kupfer zählt die Norilsk Nickel mit Verwaltungssitz in Moskau zu den Grössten der Welt. Vier von fünf Arbeitsplätzen in der rund 200’000 Einwohner zählenden Tundrametropole werden von MMC Norilski Nikel (Mining and Metallurgical Company Norilsk Nickel) gestellt. Weit über ein Prozent des gesamten russischen Bruttoinlandproduktes wird hier erschaffen. Norilsk ist also nicht nur wegen seiner Metalle von strategischer Bedeutung. Fallenlassen gilt also nicht. Politische Börsen haben bekannterweise kurze Beine. Die jetzigen Ausverkaufskurse sind Kaufkurse, selbst wenn Deripaska einen Teil seiner Anteile zu Geld machen müsste.


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