Fed-Chef Powell lässt die Tür für weitere Leitzinsanhebungen offen

Fed-Chef Powell lässt die Tür für weitere Leitzinsanhebungen offen
Jerome Powell, Chef der US-Notenbank. (Foto: Fed/Flickr)

Jackson Hole – Der Vorsitzende der US-Notenbank Fed hat die Tür für weitere Leitzinserhöhungen offen gelassen. «Die US-Notenbank ist bereit, die Zinssätze bei Bedarf weiter anzuheben», sagte Jerome Powell am Freitag auf der Notenbank-Konferenz in Jackson Hole. Man werde die Kreditkosten hochhalten, bis die Inflation auf einem nachhaltigen Weg in Richtung des Inflationsziels sei. Die Fed strebt eine Inflationsrate von zwei Prozent an.

Die US-Notenbank hatte auf ihrer jüngsten Sitzung Ende Juli die Leitzinsspanne um 0,25 Prozentpunkte auf eine Spanne von 5,25 bis 5,50 Prozent angehoben. Auf der vorhergehenden Sitzung hatte sie erstmals im aktuellen Erhöhungszyklus eine Pause eingelegt. Einen klaren Hinweis auf das weitere Vorgehen gab die Fed bisher nicht.

Powell begrüsste den Rückgang der Inflation in den vergangenen Monaten. Man müsse aber «immer noch einen langen Weg gehen». Er schloss aber nicht aus, dass die Fed auf ihrer nächsten Sitzung die Zinsen stabil hält. «In Anbetracht der Fortschritte, die wir gemacht haben, sind wir in der Lage, bei den kommenden Sitzungen vorsichtig vorzugehen», sagte Powell. Man werde die eingehenden Daten bewerten.

Inflation im Juli bei 3,2 Prozent
Die Inflationsrate liegt derzeit immer noch über dem Zielwert von zwei Prozent. Sie betrug im Juli 3,2 Prozent, während die Kerninflationsrate bei 4,7 Prozent lag. Bei dieser werden schwankungsanfällige Lebensmittel- und Energiepreise herausgerechnet.

Robuster US-Arbeitsmarkt
Laut Powell hat sich die Wirtschaft insgesamt nicht so stark abgekühlt wie erwartet. Der US-Arbeitsmarkt sei nach wie vor robust. Ein starker Arbeitsmarkt erschwert der Fed grundsätzlich den Kampf gegen die Inflation, da er die Löhne antreibt.

Die Finanzmärkte hatten offenbar Schwierigkeiten mit der Interpretation der Aussagen. Die Renditen von US-Staatsanleihen gerieten zunächst unter Druck, legten dann aber zu. Auch der US-Dollar gab zunächst zu anderen wichtigen Währungen nach, stieg dann aber. Die Aktienmärkte gaben etwas nach. Insgesamt hielten sich die Ausschläge aber in Grenzen. (awp/mc/pg)

Um 21.00 Uhr wird sich auch die Präsidentin der Europäischen Zentralbank (EZB), Christine Lagarde, in Jackson Hole äussern. (awp/mc/pg)

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