«Newsweek» will geheimen Vater des Bitcoin enttarnt haben

«Newsweek» will geheimen Vater des Bitcoin enttarnt haben

Dorian S. Nakamoto soll laut «Newsweek» der Erfinder der Bitcoins sein. (Foto: Newsweek/Montage)

New York – Das US-Magazin «Newsweek» glaubt, den sagenumwobenen Erfinder der digitalen Währung Bitcoin gefunden zu haben. Die Person, die sich in Internetforen Satoshi Nakamoto nannte, heisse auch im wahren Leben so, berichtete das US-Magazin am Donnerstag. Es handle sich um einen 64-jährigen gebürtigen Japaner, der schon seit seiner Kindheit in den USA lebe, als Computerexperte arbeite und Modelleisenbahn-Fan sei.

Das Magazin führte eine Reihe von Indizien auf, die auf den Mann als Vater des Bitcoin hindeuteten, darunter Hinweise aus seinem Umfeld, Auffälligkeiten im Programmcode sowie seinem Schreib- und Sprachstil. Eine definitive Bestätigung bekam jedoch auch «Newsweek» nicht.

Nicht die erste «Enttarnung»
«Ich bin nicht mehr daran beteiligt und ich kann nicht darüber reden», sagte der von «Newsweek» an seinem Haus auf das Bitcoin-Projekt angesprochene Nakamoto dem Bericht zufolge. Schon zuvor hatten Medien immer mal wieder geglaubt, den Bitcoin-Erfinder enttarnt zu haben. Oft wird auch angenommen, dass eine Gruppe von Programmierern dahinter steckt.

Kritik aus Bitcoin-Entwicklergemeinde
Dem Bericht zufolge hat der Mann Physik studiert und vor 40 Jahren seinen Namen in Dorian S. Nakamoto geändert. Er habe danach an geheimen Projekten für grosse Konzerne und das Militär gearbeitet. Heute lebe er in einem schlichten Einfamilienhaus in Kalifornien. Das Magazin veröffentlichte sowohl ein Foto von ihm als auch von seinem Haus. Aus der Bitcoin-Entwicklergemeinde kam Kritik, dass «Newsweek» mit seinem Artikel den Mann zum Ziel potenzieller Attacken gemacht habe. Einer der frühen Bitcoin-Entwickler, Gavin Andresen, bedauerte öffentlich, mit dem Magazin gesprochen zu haben.

Chefin von Bitcoin-Börse First Meta tot
Währenddessen setzt sich die Serie negativer Schlagzeilen im Zusammenhang mit Bitcoin fort: Am Donnerstag wurde die Chefin der Bitcoin-Handelsplattform First Meta in Singapur tot aufgefunden. Die Amerikanerin Autumn Radtke, die an der Spitze der Firma First Meta stand, sei eines nicht natürlichen Todes gestorben, teilte die Polizei in Singapur mit. Radtkes Tod war auf der Internet-Seite von First Meta publik gemacht worden. Dort hiess es, die Mitarbeiter seien vom «tragischen Tod» ihrer Chefin schockiert. Über Umstände oder mögliche Hintergründe wurde nichts mitgeteilt.

Weitere Bitcoin-Plattform stellt den Betrieb ein
Vor gut drei Wochen hatte die Handelsplattform MtGox, eine der ältesten und wichtigsten ihrer Art, den Betrieb eingestellt hatte. Nach eigenen Angaben waren MtGox 750.000 Bitcoins von Kunden und 100.000 eigene Exemplare abhanden gekommen. Der Gesamtwert belief sich auf rund 350 Millionen Euro. Erst am Dienstag stellte eine weitere Bitcoin-Plattform, die Firma Flexcoin mit Sitz in Kanada, den Betrieb ein. Bei einer Attacke von Internet-Kriminellen seien 896 Bitcoins im Wert von 600’000 Dollar gestohlen worden, teilte Flexcoin mit.

Die Grundidee der 2009 zu Zeiten der Finanzkrise gestarteten Bitcoins ist ein Zahlungsverkehr, der unabhängig von Regierungen und Banken funktioniert. Bitcoins werden durch komplexe Rechenprozesse am Computer erzeugt. Die «Hacker-Währung» lässt sich in reales Geld eintauschen. Ihr Erfinder soll Bitcoins im Wert von mehreren hundert Millionen Dollar haben. (awp/mc/pg)

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