Wie die Automatisierung von Kreditanträgen die Bankenwelt verändert

Wie die Automatisierung von Kreditanträgen die Bankenwelt verändert
(Adobe Stock)

Tallinn – 2015 brauchten Bankangestellte drei Stunden für einen Kreditantrag. Der Papierstapel war hoch wie eine Kaffeetasse. Diese Probleme kennt jeder, der mal in einer Bank gearbeitet hat. Dokumentenmanagement-Systeme ändern das heute komplett.

Kollegen mit 20 Jahren Erfahrung erzählten von 50 Anträgen am Tag. Die Papierberge wurden grösser. Dokumente verschwanden regelmässig. Ein Kreditantrag lag mal drei Wochen unter einem anderen Stapel. Korto löst genau diese Chaos-Situationen. 2018 kam dann das EDMS. Elektronisches Dokumentenmanagementsystem – klingt kompliziert, ist es aber nicht. Banking-Technologien haben sich seitdem rasant entwickelt. Die Digitalisierung der Kreditprozesse ist heute Standard.

Was passiert bei einem automatisierten Kredit-Workflow?

Früher: Antrag ausdrucken, in Ordner heften, zum Kollegen tragen. Der trägt ihn weiter. Und so weiter. Heute läuft das anders. System nimmt Antrag, prüft sofort. Fehlt was? Automatische E-Mail. Ist alles da? Bonitätsprüfung startet von selbst. Dauert Minuten, nicht Tage. Einfache Fälle – 5’000 Euro fürs Auto, festes Einkommen – entscheidet das System direkt. Schwierige Fälle kommen trotzdem zu den Mitarbeitern. Aber das sind nur noch 20% statt 100% wie früher.

Was bringt das konkret?

Weniger Stress für die Angestellten. Klingt banal, ist aber so. Früher permanent gehetzt wegen der Papiere. Heute Fokus auf die kniffligen Fälle, wo Erfahrung zählt. Kunden sind zufriedener. Letzte Woche rief eine an – Kredit in zwei Stunden genehmigt. Früher mindestens eine Woche.

Weniger Fehler. Menschen vertippen sich, vergessen Dokumente, legen sie falsch ab. Computer nicht. Wobei – am Anfang hatte das System auch Macken. Einmal wurden alle «Müller» abgelehnt. Programmierfehler. Kosten runter. Weniger Papier, weniger Drucker, weniger Archivräume. Vier Aktenschränke früher, heute ein kleiner Schreibtisch mit zwei Monitoren. Sicherheit besser. Früher konnte jeder an die Akten. Heute sieht das System genau: wer, wann, welches Dokument. Der komplette Lebenszyklus wird dokumentiert. Bei Prüfungen Gold wert.

Wie fängt man so eine Umstellung an?

Klein anfangen. Nicht alles auf einmal. Erst Verbraucherkredite bis 10’000 Euro. Die einfachen Sachen. Drei Monate später Autokredite dazu. Dann Immobilienfinanzierung. Schritt für Schritt. Manche Kollegen waren skeptisch. «Funktioniert nie.» Heute sind sie die grössten Fans. Technik muss stimmen. Gutes Dokumentenmanagementsystem ist das A und O. Muss mit anderen Banksystemen reden können. OCR ist wichtig – System muss gescannte Dokumente lesen können. Acht Monate hat die Umstellung gedauert. Verbraucherkredit früher drei Tage, heute 45 Minuten. Kein Marketing-Gerede. Gemessen.

Fazit nach sechs Jahren

Automatisierung ist nicht mehr wegzudenken. Arbeit macht wieder Spaß. Kunden beraten statt Papier sortieren. Junge Kollegen können sich das Alte gar nicht vorstellen.

Klar gibt es noch Probleme. Ältere Kunden tun sich schwer mit den digitalen Sachen. Aber sie gewöhnen sich dran, wenn sie merken wie schnell es geht. Banken die zögern kriegen Probleme. Konkurrenz schläft nicht. Fintechs machen Druck. Wer heute noch mit Papier arbeitet ist in fünf Jahren weg. Die Zukunft ist digital. Nicht weil es modern klingt. Sondern weil es funktioniert. (ko/mc/hfu)


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