Accenture-Studie: Konsumentinnen und Konsumenten sehen Kosten für Gesundheit und Wohlbefinden als «essenzielle» Ausgaben an

Accenture-Studie: Konsumentinnen und Konsumenten sehen Kosten für Gesundheit und Wohlbefinden als «essenzielle» Ausgaben an
David Holtmann, Managing Director bei Accenture und Leiter der Abteilung Consumer Goods & Services. (Bild: Accenture)

Zürich – Trotz finanzieller Unsicherheiten sind Konsumenten nicht bereit, ihre Ausgaben für Gesundheit und allgemeines Wohlbefinden zu reduzieren. Zu diesem Ergebnis kommt eine aktuelle Studienreihe, die Accenture durchgeführt hat. Ziel der Erhebung war es herauszufinden, wie sich die Zukunftsaussichten der Konsumenten seit Beginn der Pandemie entwickelt haben. Dazu wurden mehr als 11’000 Konsumentinnen und Konsumenten in 16 Ländern befragt; mit dem Ergebnis, dass Konsumentinnen und Konsumenten selbst angesichts weitreichender Unsicherheiten und persönlicher finanzieller Belastung die Bereiche «Gesundheit» und «Fitness» mittlerweile als «essenziell» einstufen und auf einer Ebene mit den Kategorien «Lebensmittel» und «Reinigungsmittel für den Haushalt» sehen. Obwohl zwei Drittel (66 Prozent) der Umfrageteilnehmenden sagten, sie fühlten sich finanziell unter Druck, gaben dennoch 80 Prozent an, dass sie beabsichtigten, ihre Ausgaben für Gesundheit und Fitness – etwa Fitness-Kurse oder Vitamine und Nahrungsergänzungsmittel – im kommenden Jahr beizubehalten oder sogar zu erhöhen.

«Trotz schwerer Zeiten ist es eindeutig geworden, dass die Menschen Gesundheit und allgemeines Wohlbefinden als essenzielles Gut neu definiert haben und planen, ihre Ausgaben in diesen Bereichen im nächsten Jahr – ungeachtet der Einkommenshöhe – beizubehalten oder zu erhöhen», sagt David Holtmann, Managing Director bei Accenture und Leiter der Abteilung Consumer Goods & Services. «Durch den erwarteten Anstieg des Umsatzes im Gesundheits- und Fitness-Markt auf mehr als eine Billion US-Dollar bis zum Jahr 2025 müssen konsumentenorientierte Unternehmen auf branchenübergreifende Expertise sowie wissenschaftliche und technologische Durchbrüche setzen. Gleichzeitig müssen sie die sich verändernden Prioritäten der Kund:innen berücksichtigen, wenn sie neue Produkte entwickeln.»

Shadi Mohadessi, Managing Director bei Accenture und Leiterin der Abteilung Health, sagt: «Das Bedürfnis der Menschen nach mehr Kontrolle über ihre Gesundheit und ihr Wohlbefinden nimmt immer weiter zu. Daher ist es für die Gesundheitsbranche von entscheidender Bedeutung, weiterhin mit konsumentennahen Unternehmen zusammenzuarbeiten. Auf diese Weise können sie den Zugang, die Patientenerfahrung und die Behandlungsergebnisse für die Menschen verbessern.»

Die Umfrage zeigt auch, dass die Befragten eine ganzheitlichere Sichtweise von Wellness haben und es eher als ein Grundbedürfnis betrachten. Darüber hinaus sagen mehr als vier von zehn Befragten (42 Prozent), dass sie häufiger körperlich aktiv sind. Ein Drittel (33 Prozent) gibt an, dass sie sich stärker auf ihr persönliches Wohlbefinden konzentrieren – wie zum Beispiel durch den Besuch von Badeanstalten oder Schönheitsbehandlungen – als noch im Vorjahr.

Trotz steigender Reisekosten ergab die Umfrage auch, dass die Hälfte (51 Prozent) der Konsumenten plant, ihre Ausgaben für Erholungsurlaube in diesem Jahr beizubehalten oder zu erhöhen – was nicht überrascht, betrachtet man die weitläufig anerkannten Vorteile von Ferien für das Wohlbefinden. Zwei von fünf (39 Prozent) der Studienteilnehmenden mit hohen Einkommen, die in den nächsten zwölf Monaten eine Reise gebucht haben, haben sich für eine Luxusreise oder eine Wellness-Behandlung entschieden. In der Altersgruppe der Millennials hat für das kommende Jahr einer von fünf (21 Prozent) einen Wellness-Urlaub gebucht. Zusätzlich gibt ein Drittel (33 Prozent) der Befragten an, dass sie zugunsten von Reisen auf den Kauf nicht-essenzieller Haushaltsprodukte oder elektronischer Geräte verzichten würden.

Andreas Jahnke, Managing Director bei Accenture und Leiter der Abteilung Travel, sagt: «Der Fokus auf persönliches Wohlbefinden ist zwar nicht unbedingt neu, aber für die Konsumentinnen und Konsumenten von heute ist es weniger ein Genuss als vielmehr ein unverzichtbares Muss. Das gilt selbst dann, wenn viele Konsumentinnen und Konsumenten finanziell unter Druck stehen. Für Reise- und konsumentenorientierte Unternehmen ergibt sich so die Chance, Partnerschaften mit dem entsprechenden Umfeld und den ortsansässigen Gemeinden einzugehen, damit sie ihren Kund:innen individualisierte Erfahrungen anbieten können. Denn Wellness-Tourismus ist heute viel mehr als das reine Reiseziel oder die Aktivitäten als solche – er ist eine Erweiterung der Werte und des Lifestyles der Reisenden.»

Die Studie hat aber nicht nur identifiziert, wofür und wie Konsumentinnen und Konsumenten ihr Geld ausgeben, sie will den Unternehmen zudem aufzeigen in welchen Kontexten die Kaufentscheidungen getroffen werden. Laut dem kürzlich veröffentlichten Accenture-Reports «The Human Paradox: Kundenverhalten in einer instabilen Welt», wird es für Konsumentinnen und Konsumenten zunehmend schwierig, Sinn und Praktikabilität ihrer Käufe in Einklang zu bringen. Immerhin zwei Drittel (64 Prozent) der Befragten wünschen sich, dass Unternehmen schneller mit neuen Produkten auf ihre veränderten Bedürfnisse reagieren würden. Nur wenn Unternehmen diese Zusammenhänge auch kennen und verstehen, werden sie die richtigen Strategien entwickeln können, um die relevantesten Marken, Produkte und Dienstleistungen für ihre Kunden anbieten zu können.

«Händler und Marken können den Effekt von sich wandelnden Konsumentenansprüchen managen, indem sie sich nahe an den aktuellen Trends orientieren und sich so aufstellen, dass sie schnell auf diese reagieren können», sagt Thomas Täuber, Managing Director bei Accenture und Leiter des Bereichs Retail. «Auch in schwierigen Zeiten mit vielen Unwägbarkeiten haben sich Detailhändler immer als ausgezeichnete Innovatoren erwiesen, die Probleme schnell lösen konnten. Diese Art der Innovation wird zunehmend wichtig, um neue Wertschöpfungsbereiche zu schaffen, Kosten zu senken und das Richtige für die Gesellschaft und den Planeten zu tun. Dies erfordert ein aussergewöhnliches Mass an Zusammenarbeit, Einsatz, Auseinandersetzung mit den Konsumenten und nicht zu vergessen technologischen und unternehmerischen Innovationen, die auf Erkenntnissen aus zuverlässigen Datenquellen basieren.» (Accenture/mc/ps)

Über die Studie
Accentures Consumer Pulse Survey 2022 liefert Erkenntnisse über die Konsumentensicht, ihre Stimmung und das Konsumverhalten. Die diesjährige Umfrage ist für alle konsumorientierte Industrien relevant, fokussiert sich aber hauptsächlich auf die Bereiche Konsumgüter, Einzelhandel, Reise und Gesundheit. Accenture hat in einer repräsentativen Stichprobe 11’311 Konsumentinnen und Konsumenten aus 16 Ländern (Brasilien, Kanada, Chile, China, Frankreich, Deutschland, Indien, Indonesien, Italien, Singapur, Spanien, Schweden, Vereinigte Arabische Emirate, das Vereinigte Königreich, die USA und Vietnam) befragt. Die Befragung wurde online durchgeführt und zielte auf Konsumentinnen und Konsumenten, die in den letzten sechs Monaten Käufe für ihren Haushalt getätigt haben. Die Befragten wurden gleichmässig über Geschlecht und Altersgruppen verteilt. Die Umfrage wurde zwischen dem 7. und 15. Februar durchgeführt. Dies wurde durch eine zusätzliche Konsumenten-Umfrage ergänzt, die zwischen dem 7. und 25. April durchgeführt wurde und an der 10’085 Personen aus acht Ländern der ursprünglichen Umfrage teilnahmen (Kanada, China, Frankreich, Deutschland, Indien, Italien, das Vereinigte Königreich und die USA).
Die Ergebnisse der Umfrage wurden für die Detailhandelsbranche ausgewertet.

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