Die chinesische Wirtschaft stabilisiert sich wieder

Die chinesische Wirtschaft stabilisiert sich wieder

Peking – Die chinesische Wirtschaft zeigt Anzeichen einer Stabilisierung. Nach zuletzt besseren «harten» Konjunkturdaten aus der Realwirtschaft hellen sich auch die Stimmungsindikatoren auf. Wie die Grossbank HSBC mitteilte, stieg der von ihr ermittelte Einkaufsmanagerindex für die Industrie von Juli auf August um 2,4 Punkte auf 50,1 Zähler. Das ist der höchste Wert seit vier Monaten. Die Markterwartungen wurden klar übertroffen.

Der vielbeachtete Indikator liegt nun erstmals seit April wieder über der Marke von 50 Punkten, die Wachstum von Schrumpfung trennt. Eine andere wichtige Kennzahl für die Industrie, der von der Handelsvereinigung CFLP erhobene Einkaufsmanagerindex, war bereits im Juli über die Wachstumsschwelle gestiegen. In den vergangenen Wochen hatten Daten zur Industrieproduktion, aus dem Einzel- und vom Aussenhandel mehrheitlich positiv überrascht und eine konjunkturelle Stabilisierung angedeutet.

Regierung stützt Wachstum
Die wichtigen Teilindizes des HSBC-Indikators für die aktuelle Produktion und die Neuaufträge stiegen im August ebenfalls über die Schwelle von 50 Punkten. Der HSBC-Chefvolkswirt für China, Qu Hongbin, sprach von einem beginnenden Stabilisierungsprozess, der auch mit jüngsten Massnahmen der Regierung zu erklären sei. Diese hatte vor wenigen Wochen ein kleines Konjunkturpaket aufgelegt, unter anderem in Form von Steuererleichterungen für kleine Unternehmen. Damit wolle die Regierung die Wachstumsabschwächung abfedern, die auch eine Folge der gegenwärtigen Neuausrichtung des chinesischen Wachstumsmodells sei, so Beobachter.

Die seit Frühjahr amtierende Staatsführung Chinas will das Wachstum der zweitgrössten Volkswirtschaft der Welt stärker am Binnenkonsum und am Dienstleistungssektor ausrichten. Die bisherigen Wachstumstreiber, der Export und die staatlichen Investitionen, sollen demgegenüber an Gewicht verlieren. Die Regierung verspricht sich davon eine nachhaltigere Ausrichtung der Wirtschaft. In der kurzen Frist kostet die Restrukturierung aber Wachstum. (awp/mc/pg)

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