Stärkster Einbruch für deutsche Exporte seit Anfang 2009

Stärkster Einbruch für deutsche Exporte seit Anfang 2009
(Bild: © Binkski - Fotolia.com)

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Wiesbaden – Rückschlag für Deutschlands Exporteure nach dem Rekordmonat Juli: Im August brachen die Ausfuhren zum Vormonat um 5,8 Prozent ein, wie das Statistische Bundesamt am Donnerstag mitteilte. Das ist der stärkste Rückgang seit gut fünfeinhalb Jahren: Im Januar 2009 war der Aussenhandel wegen der weltweiten Wirtschaftskrise weggebrochen mit damals 7,1 Prozent Exportminus. Der Aussenhandelsverband BGA stimmt die Unternehmen auf weiterhin schwere Zeiten ein. Die globalen Krisenherde schürten die Verunsicherung.

Die Wiesbadener Statistiker führten den deutlichen Rückgang im August auch auf die späte Lage der Sommerferien in vielen Bundesländern zurück: «In einigen Ländern waren den ganzen August über Ferien, da kann es durchaus sein, dass wegen Betriebsferien oder urlaubsbedingt weniger produziert wird», erklärte ein Statistiker.

Sommerpause im Aussenhandel
Ähnlich argumentierte der Bundesverband Grosshandel, Aussenhandel, Dienstleistungen (BGA): «Nach einem Rekordergebnis noch im Vormonat hat der Aussenhandel wenig überraschend im August eine Sommerpause eingelegt», liess Verbandspräsident Anton F. Börner mitteilen.

Im Juli hatten heimische Unternehmen Waren im Gesamtwert von 101,1 Milliarden Euro ins Ausland geliefert – das war der höchste bislang gemeldete Monatswert. Die Exporte zogen im Vergleich zum Juli 2013 um

8,6 Prozent an, im Vergleich zum Vormonat waren es 4,8 Prozent Plus.

Für den August 2014 errechneten die Statistiker nach vorläufigen Zahlen nun einen Gesamtwert der deutschen Ausfuhren von 84,1 Milliarden Euro. Das waren 1,0 Prozent weniger als im Vorjahresmonat.

«Sand im Getriebe»
«Das Zusammentreffen gleich mehrerer Krisenherde ist Sand im Getriebe einer prinzipiell auf Wachstum gepolten Weltwirtschaft», kommentierte BGA-Präsident Börner. «Dies führt zu einer nachhaltigen Verunsicherung auf den Märkten und dementsprechend auch zu einem Ausbleiben von notwendigen Investitionen.» Der jüngste Einbruch bei den Auftragseingängen lasse erwarten, «dass diese Belastungen auch in der zweiten Jahreshälfte ihre Spuren im Aussenhandel hinterlassen werden», warnte Börner.

Die Aussenhandelsbilanz – der Saldo aus Exporten und Importen – schloss im August mit einem Überschuss von 14,1 Milliarden Euro ab. Ein Jahr zuvor hatte der Saldo 13,3 Milliarden Euro betragen. (awp/mcUpd/ps)

 

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