Deutschland: ZEW-Konjunkturerwartungen hellen sich unerwartet auf

Deutschland: ZEW-Konjunkturerwartungen hellen sich unerwartet auf
ZEW-Präsident Achim Wambach. (Foto: ZEW)

Mannheim – Die Konjunkturerwartungen von Finanzexperten haben sich im September unerwartet aufgehellt. Das Stimmungsbarometer des Forschungsinstituts ZEW stieg gegenüber dem Vormonat um 2,6 Punkte auf 37,3 Punkte, wie das Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW) am Dienstag in Mannheim mitteilte. Volkswirte hatten im Schnitt hingegen mit einem Rückgang auf 25 Punkte gerechnet. Im August war der Indikator noch merklich gesunken.

«Die Finanzmarktexpertinnen und -experten sind verhalten optimistisch: die Erwartungen stabilisieren sich, die Lage hat sich dagegen verschlechtert», kommentierte ZEW-Präsident Achim Wambach. «Die Risiken sind weiterhin beachtlich, denn die Unsicherheit bezüglich der US-amerikanischen Zollpolitik sowie des deutschen ‚Herbsts der Reformen‘ bleibt bestehen.»

Stärker als erwartet verschlechtert hat sich hingegen die Bewertung der Konjunkturlage in Deutschland. Der entsprechende Wert fiel um 7,8 Punkte auf minus 76,4 Punkte. Volkswirte hatten im Schnitt mit minus 73,6 Punkten gerechnet.

«Zwar hat der Saldo der Lageeinschätzungen nachgegeben, der Anstieg des Erwartungssaldos aber lässt hoffen, dass im Verlauf der kommenden Quartale eine konjunkturelle Belebung einsetzt», kommentierte Ralf Umlauf, Volkswirt bei der Helaba. «Die Zinssenkungserwartungen hinsichtlich der EZB werden demnach gedämpft bleiben.» Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte zuletzt ihre Zinsen bestätigt. Die meisten Experten erwarten auch auf der kommenden Sitzung im Oktober keine Leitzinssenkung.

Auch in der Eurozone verbesserten sich die Erwartungen. Sie stiegen um 1,0 Punkte auf 26,1 Punkte. Im Unterschied zum Indikator für Deutschland steigt die Lagebewertung für die Eurozone leicht an. Mit minus 28,8 Punkten liegt sie aktuell um plus 2,4 Punkte über dem Vormonatswert.

Der Eurokurs stieg nach den Daten über die Marke von 1,18 US-Dollar. Die Kurse von Bundesanleihen gaben ein wenig nach. (awp/mc/ps)

ZEW

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