Bergsteiger Messner werden zwei Achttausender-Weltrekorde aberkannt

Bergsteiger Messner werden zwei Achttausender-Weltrekorde aberkannt
Reinhold Messner vorm Ortlermassiv in der Nähe von Sulden in Südtirol im Jahr 2011. (Foto: Joern Haufe / dapd / ddp / SPIEGEL)

Reinhold Messner gilt seit Jahrzehnten als erster Mensch, der alle 14 Achttausender der Welt bestiegen hat. Doch zwei Titel wurden ihm jetzt aberkannt. Er gibt sich zunächst gelassen – wettert dann aber gegen einen deutschen Forscher.

Seit 1986 gilt Reinhold Messner als der erste Mensch, der alle 14 Achttausender der Welt bestiegen und dies ausserdem ohne Hilfe von Sauerstoff geschafft hat. Diese beiden Rekorde wurden dem ehemaligen Extrembergsteiger im aktuellen Buch »Guinness World Records 2024« nun aberkannt.

Neue Berechnungen mit Geodaten des Himalaya-Experten Eberhard Jurgalski aus Lörrach hatten gezeigt, dass einige Gipfel zuvor falsch identifiziert worden waren. Der SPIEGEL hatte darüber berichtet. Zahlreiche Bergsteiger hatten demnach unterhalb des eigentlichen Gipfels ihre Klettertouren beendet. Auch Messner soll gemeinsam mit Hans Kammerlander nie den Gipfel der Annapurna auf 8091 Metern erreicht haben.

Diesen Sommer löste Jurgalski damit ein Erdbeben in der Welt der Alpinisten aus. Auf seiner Homepage 8000ers.com führt er eine international anerkannte Rangliste der Frauen und Männer, die alle 14 Achttausender bestiegen haben. Anfang dieses Jahres waren dort noch 44 Namen aufgeführt, Messner stand damals in der Champions League der Höhenbergsteiger auf Position eins.

Im neuen Guinnessbuch werde nun der US-Amerikaner Ed Viesturs anstelle von Messner als Rekordhalter geführt, schrieben die Organisatoren auf ihrer Homepage.

Messner beschreibt in mehreren Büchern, wie er gemeinsam mit Kammerlander den Annapurna-Gipfel erreichte, die Wolkendecke aufriss und sie das Basislager sehen konnten.

Jurgalski hingegen kommt auf der Grundlage von Digitaldaten des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt und Gipfelfotos zu dem Schluss, dass vom Gipfel der Annapurna kein Basislager zu sehen sei: »Messner war an einem Punkt 65 Meter vor und fünf Meter unter dem Gipfel.« Bei Guinness bekamen alle von der Änderung betroffenen Rekorde bis Februar 2023 den Zusatz »legacy« (»veraltet«).

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