«Lost Places»: Auf der Suche nach Europas verlorener Pracht

«Lost Places»: Auf der Suche nach Europas verlorener Pracht
Burg Dunnottar: Perfekter Schutz durch die Natur und dennoch einnehmbar. (Foto: Sven Fennema / SPIEGEL)

Fotograf Sven Fennema reiste bis ins ferne Abchasien, um verlassene Ruinen voller Nostalgie zu finden. Schwer beeindruckt hat ihn Schottland – und eine Burg, wo einst mutige Frauen die Kronjuwelen retteten.

Unten tost die Nordsee und nagt an Felsen. Oben, gut 50 Meter höher, thront auf den schroffen Klippen einer Landzunge die Ruine der Burg Dunnottar: abweisend, perfekt geschützt von der Natur, uneinnehmbar wirkend.

Hier im Nordosten Schottlands spielte sich vor fast fünf Jahrhunderten ein Drama ab: Als Folge der Wirren des Englischen Bürgerkrieges schmuggelte im Juni 1651 eine mutige Frau namens Katherine Drummond die schottischen Kronjuwelen – Zepter, Krone, Staatsschwert – in Säcken voller Wolle auf die Burg. Mit den Insignien war Monate zuvor Karl II. aus dem Hause Stuart zum König gekrönt worden: einer ohne Macht allerdings, denn er war auf der Flucht vor den Oliver Cromwells Truppen , die bald auch Dunnottar belagerten.

Es war der Showdown zweier Erzrivalen: Cromwells Truppen hatten zuvor in England die royalistischen Anhänger von Karls Vater König Karl I. besiegt, nach sieben Jahren Krieg die Monarchie gestürzt und den König 1649 hinrichten lassen . Damit war der englische Bürgerkrieg beendet. Cromwell war vom Parlamentarier zum Heerführer aufgestiegen: Er und seine Parlamentsarmee hatten die Ambitionen von Karl durchkreuzt, der das Königshaus in eine absolutistische Monarchie verwandeln wollte, und die Republik ausgerufen. Cromwell indes schwang sich bald selbst zum Despoten auf.

Für seinen neuen Bildband »Vergessene Pracht« hat sich Fennema auch in abgelegene Regionen gewagt, nach Abchasien etwa, eine Region im Süden des Kaukasus. Und er hat in Ländern fotografiert, die kulturell und architektonisch im Kontrast zu seiner Italien-Liebe stehen: Schottland und Wales.

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