Marlboro-Hersteller Altria kauft sich bei Cannabis-Firma ein

Marlboro-Hersteller Altria kauft sich bei Cannabis-Firma ein
Cronos-CEO Michael Gorenstein. (Screenshot YouTube)

Toronto – Der Marlboro-Hersteller Altria steigt in grossem Stil beim kanadischen Cannabis-Produzenten Cronos ein. Der Tabak-Riese will Aktien im Wert von rund 1,8 Milliarden Dollar kaufen, wie die Unternehmen am Freitag mitteilten. Damit ergebe sich ein Anteil von 45 Prozent. Zudem erhalte Altria die Option, für gut eine Milliarde Dollar weitere etwa 10 Prozent aufzustocken und so mit 55 Prozent die Mehrheit an den Kanadiern zu übernehmen. Die Nachricht liess die Aktie von Cronos vorbörslich um über 20 Prozent steigen.

«Altria ist der ideale Partner für die Cronos Group, der die nötigen Ressourcen und Expertise bereitstellt, um unser strategisches Wachstum zu beschleunigen», sagte Cronos-Chef Mike Gorenstein. Als exklusiver Partner für das globale Cannabis-Geschäft stelle Cronos für Altria eine gute Wachstumsgelegenheit dar, erklärte Konzernchef Howard Willard. Zum Deal gehört auch, dass Altria vier Direktoren für den Cronos-Verwaltungsrat nominieren darf, der im Zuge der Transaktion von fünf auf sieben Sitze erweitert werden soll.

Schritt in den boomenden Cannabis-Markt
Altria ist das erste unter den Schwergewichten der Tabakindustrie, das sich in den boomenden Cannabis-Markt vorwagt. Kanada hatte im Oktober den Anbau und Verkauf von Marihuana legalisiert – die Geschäfte florieren. Auch in den USA lassen immer mehr Bundesstaaten die Droge zu medizinischen Zwecken oder gleich ganz als Genussmittel zu. Analysten schätzen, dass die Cannabis-Industrie in den USA in diesem Jahr 11 Milliarden Dollar Umsatz machen wird, der dann bis zum Jahr 2030 bis auf 75 Milliarden Dollar anschwellen könnte.

Cronos ist mit einer Marktkapitalisierung von zuletzt mehr als 1,8 Milliarden Dollar der viertgrösste Cannabis-Konzern Kanadas. Während der legale Marihuana-Markt brummt, schrumpft das Hauptgeschäft von Tabakkonzernen wie Altria schon länger, weil immer weniger klassische Zigaretten geraucht werden. US-Medien zufolge soll Altria auch an der E-Zigaretten-Firma Juul interessiert sein. Das Start-up aus San Francisco wird von Investoren mit rund 16 Milliarden Dollar bewertet. (awp/mc/pg)

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