Piloten und Fluggesellschaft SAS einigen sich im Tarifstreit

Piloten und Fluggesellschaft SAS einigen sich im Tarifstreit
SAS-CEO Anko van der Werf. (Foto: SAS)

Stockholm – Die Fluggesellschaft SAS und skandinavische Pilotengewerkschaften haben ihren Tarifstreit nach gut zwei Wochen beigelegt. Der Pilotenstreik sei damit beendet, teilte das Unternehmen am frühen Dienstagmorgen mit. Der Flugverkehr solle baldmöglichst wiederaufgenommen werden. «Endlich können wir den normalen Betrieb wiederaufnehmen und unsere Kunden in ihren ersehnten Sommerurlaub fliegen», sagte Unternehmenschef Anko van der Werff. Er bedauere zutiefst, dass so viele Passagiere von dem Streik betroffen gewesen seien.

Die Parteien haben sich demnach auf neue Tarifabkommen für einen Zeitraum von 5,5 Jahren geeinigt. Zudem will SAS 450 zuvor entlassene Piloten wieder in Vollzeit einstellen.

Die Gewerkschaften werfen der SAS vor, die Corona-Pandemie genutzt zu haben, um Hunderte Piloten mit einem vereinbarten Recht auf Wiederanstellung zu entlassen, dieses Recht aber dann ausser Kraft gesetzt zu haben. Stattdessen setze die Fluglinie auf günstigere Piloten der Tochterunternehmen SAS Link und SAS Connect, die als Personaldienstleister der Airline fungieren, so die Kritik.

900 Piloten im Streik
Verhandlungen über einen neuen Tarifvertrag waren Anfang Juli abgebrochen worden. Danach waren etwa 900 SAS-Piloten aus Dänemark, Norwegen und Schweden in den Streik getreten, was die ohnehin finanziell angeschlagene SAS seitdem viel Geld kostete. Am Mittwoch war dann eine neue Gesprächsrunde in Stockholm aufgenommen worden, die am Wochenende in zähe Dauerverhandlungen gemündet war. Solch lange Streiks sind in Skandinavien höchst ungewöhnlich.

Das Unternehmen hatte zuvor am späten Montagabend mit Blick auf Spekulationen in den Medien mitgeteilt, dass entgegen anderer Berichte noch keine Vereinbarung unterzeichnet worden sei. Mehrere skandinavische Medien hatten übereinstimmend von einer Übereinkunft bei den zäh geführten Schlichtungsgesprächen im schwedischen Stockholm berichtet. (awp/mc/pg)

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