Laut dem vorläufigen amtlichen Ergebnis bei den Parlamentswahlen in Tunesien konnte die Partei der moderaten Islamisten «Al-Nahda: (deutsch Erhebung) 15 von 39 Sitzen in fünf ausgezählten Bezirken gewinnen. Der «Kongress für die Republik», der sich eine Trennung von Staat und Religion nach türkischem Vorbild auf die Fahnen geschrieben hat, wird offenbar zweitstärkste Partei. Al-Nahda, die nach eigenen Angaben 40% der 217 Abgeordneten umfassenden Parlaments einnehmen wird, hat zu einer Koalition der nationalen Einheit aufgerufen.
Die Wahlen am vergangenen Sonntag in Tunesien waren der erste freie Urnengang des «Arabischen Frühlings». Die Wahl wurde von ausländischen Beobachtern, darunter 150 Personen aus der EU, verfolgt. Unregelmässigkeiten sind bislang nicht bekannt geworden. Diese Wahlen waren das Ergebnis der «Jasmin-Revolution» im Januar. Dabei wurde der ehemalige Machthaber Zine El-Abidine Ben Ali nach wochenlangen Protesten ins Exil nach Saudi-Arabien verjagt. (AFP/mc/gaf)
