US-Pharma-Megadeal: Bristol-Myers Squibb kauft Celgene für 74 Mrd USD

US-Pharma-Megadeal: Bristol-Myers Squibb kauft Celgene für 74 Mrd USD
Giovanni Caforio, CEO Bristol-Myers Squibb.

New York / Summit – Es ist einer der grössten Deals in der US-Pharmaindustrie: Der Branchenriese Bristol-Myers Squibb (BMS) will den Biopharma-Spezialisten Celgene für den Gegenwert von rund 74 Milliarden US-Dollar (65 Mrd Euro) kaufen. Celgene-Aktionäre sollen pro eigener Aktie ein BMS-Papier und 50 Dollar erhalten, wie die Unternehmen am Donnerstag in New York mitteilten.

Gemessen am Schlusskurs der Bristol-Myers-Aktie vom Mittwoch liege das Angebot insgesamt rund 51 Prozent über dem durchschnittlichen Wert der Celgene-Papiere in den vergangenen 30 Handelstagen, warben die Unternehmen. Die Celgene-Aktie zog vorbörslich an der Wall Street um 32 Prozent an. Aktionäre von Bristol-Myers Squibb hingegen waren weniger angetan: Ihre Papiere fielen um gut 14 Prozent.

Vollzug der Transaktion im Q3 2019 erwartet
BMS will sich mit Celgene vor allem auf lukrative Krebsmedikamente, Entzündungshemmer sowie auf Erkrankungen des Immunsystems und der Blutgefässe konzentrieren. Die Unternehmen erwarten den Vollzug des Geschäfts im dritten Quartal 2019, wenn die Aktionäre und Behörden grünes Licht geben.

«Zusammen mit Celgene bauen wir einen innovativen Anführer im Biopharma-Bereich», sagte BMS-Chef Giovanni Caforio. Er setzt mit dem Zukauf vor allem auch auf einige chancenreiche Arzneikandidaten im Celgene-Programm. Mit dem Zukauf erweitere man die eigene Pipeline an sogenannten Phase-III-Medikamenten beträchtlich, hiess es. In Kürze seien sechs Produktstarts zu erwarten, die zusammen mehr als 15 Milliarden Dollar an Umsatzpotenzial hätten.

Zusatzprämien
Das lässt sich Bristol-Myers zusätzlich etwas kosten. Sollten drei fortgeschrittene Medikamentenkandidaten von Celgene bis zu einem gewissen Datum die Zulassung der US-Gesundheitsbehörde FDA (Food and Drug Administration) erhalten, kämen noch einmal 9 Dollar je Aktie für die Celgene-Anteilseigner obendrauf.

Die Konzerne wollen bis zum Jahr 2022 jährliche Einsparungen von 2,5 Milliarden Dollar erzielen. Bristol-Myers will nach dem Abschluss zudem einen beschleunigten Aktienrückkauf über bis zu 5 Milliarden Dollar durchziehen.

Bereits im ersten vollen Jahr nach Abschluss werde sich der Deal zudem in einem um 40 Prozent höheren Gewinn je Aktie niederschlagen. Für 2019 peilt BMS – noch ohne Celgene – einen Gewinn zwischen 3,75 und 3,85 Dollar an. Das ist etwas mehr als von Analysten mit 3,50 Dollar im Schnitt erwartet. (awp/mc/ps)

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