Nick Gast, CEO I believe in you AG, im Interview

Nick Gast, CEO I believe in you AG, im Interview
Nick Gast, CEO I believe in you. (Foto: IBIY)

von Patrick Gunti

Moneycab.com: Herr Gast, vor vier Jahren gegründet hat die Crowdfunding-Plattform «I believe in you» mittlerweile mit über 1000 erfolgreichen Projekten in mehr als 100 Sportarten über 7,5 Mio Franken gesammelt. Was bedeutet dieser Meilenstein für Sie?

Nick Gast: Es macht mich ungemein stolz, was wir mit harter Arbeit für den Schweizer Sport erreichen konnten und können. Täglich mit Herzblut jedes Projekt zum Erfolg führen zu können, das zeichnet unser tolles Team von I believe in you aus.

Mit 88 % hat I believe in you eine weltweit unerreichte Erfolgsquote. Hat das mit der emotionalen Bindung im Sportbereich zu tun oder wie lässt sich der grosse Erfolg erklären?

Es hat zu ganz grossen Stücken mit der Glaubwürdigkeit von I believe in you und der starken Verbundenheit zum Sport zu tun. Aber nicht nur. Unsere USPs sind, dass jeder Anruf, jede Mail und jede WhatsApp-Message persönlich beantwortet wird, damit wir einem Projekt zusammen mit den Projektinitiatoren zum Erfolg verhelfen können. Wir investieren sehr viel Zeit in die Beratung, aber der Erfolg gibt uns Recht. Obwohl I believe in you eine Online-Plattform ist, stehen immer der Mensch resp. die Athletin/der Athlet und der direkte Kontakt im Zentrum.

Wann ist ein Projekt bei IBIY erfolgreich, wann eher nicht?

Projekte sind dann erfolgreich, wenn sie leben, authentisch und glaubwürdig sind, wenn der Projektinitiator sich reinkniet, wenn Emotionen mit schönem Text, tollen Fotos oder einem berührenden Video zum Tragen kommen.

«Wir sind überzeugt, dass unsere aktive Beratung der Schlüssel zum Erfolg ist.»
Nick Gast, CEO I believe in you

Wie unterstützt IBIY Sportler und Vereine, die ihre Projekte auf der Plattform platzieren wollen?

Unser Ziel ist es immer, dass unsere Projekt-Initiatoren ihr Projekt positiv abschliessen können. Der sportliche Ehrgeiz erfolgreich zu sein, ist auch hier zentral. Das «I believe in you» Team besteht aus ehemaligen Topathleten, aktiven jungen Sportlern und grossen Sportfans. Unsere Unterstützung beinhaltet unter anderem das Finden der richtigen Zielsumme, das zur Verfügung stellen eines Leitfadens, das Formulieren der Texte, Video- und Kommunikationstipps, die Hilfe bei den Gegenleistungen, die Kommunikation auf allen Kanälen und natürlich die Unterstützung durch unsere Partner.

Wir sind überzeugt, dass unsere aktive Beratung der Schlüssel zum Erfolg ist.

Sie haben Ihre Hauptpartner angesprochen. Wie engagieren sich PostFinance, Helsana und Aldi?

Für uns sind die Partnerschaften enorm wichtig. Das Besondere dabei ist, dass alle Partner direkt Unterstützungen in die Projekte geben. Die Projektersteller profitieren also direkt von unseren Partnern. Dazu kommen grosse Kommunikationsleistungen, wovon wiederum die Projektersteller auch direkt profitieren. Es wird also eine sehr direkte Verbindung zwischen den Partnern, den Projekterstellern und I believe in you aufgebaut. Dies macht auch die Engagements unserer Partner sehr glaubwürdig. Auf der anderen Seite erhalten die Partner Zugang zur aktivsten Sportcommunity in der Schweiz und sehr spannendem und emotionalem Content, welche sie wiederum verwerten können.

Schweizer Sportler können Fördergelder von Swiss Olympic resp. den Sportverbänden sowie der Schweizer Sporthilfe erhalten. Welche Rolle nimmt I believe in you in der Sportförderung ein?

Es ist richtig, dass Spitzensportler, welche klare Leistungskriterien erfüllen, durch die genannten Organisationen gefördert werden. I believe in you ist hingegen für alle Sportler der Schweiz zugänglich. «Von Sportler für Sportler» ist unser Motto und wir schliessen niemanden aus, sondern begrüssen jeden Athleten, jeden Club und jede Organisation.

Die Plattform steht allen offen. Aber gibt es auch Projekte, die IBIY aus welchen Gründen auch immer nicht unterstützt?

Die Projekte müssen einen klaren Fokus im Sport haben. Da gab es natürlich auch schon Diskussionen, wo denn jetzt die Grenze liegt und was noch als Sport gilt und was nicht. Grundsätzlich fühlen wir uns der Ethik Charta des Schweizer Sports verpflichtet und wir erwarten von unseren Projekterstellern, dass sie sich ebenfalls in diesem Rahmen bewegen. Es ist aber bisher noch fast nie vorgekommen, dass wir ein Projekt ablehnen mussten.

«Von Sportler für Sportler» ist unser Motto und wir schliessen niemanden aus, sondern begrüssen jeden Athleten, jeden Club und jede Organisation.»

Über IBIY konnten diesen Sommer Saisonkarten von GC stark reduziert erworben werden. Die Idee dahinter: Werden bis zum Tag X so und so viele Saisonkarten verkauft, gibt es einen Rabatt von X Prozent. Das hat prächtig funktioniert. Entwickelt IBIY entsprechende Fundingideen selber oder kommen zuerst Sportler und Vereine auf IBIY zu?

Wir wollen im Crowdfunding und in der Online-Sportförderung eine Vorreiterrolle einnehmen. Das Team hat immer wieder Zeit, sich Gedanken zu spannenden Innovationen oder zu Weiterentwicklungen zu machen. Dies ist wichtig. So bleibt unser «I believe in you»-Teamspirit so kreativ und bewegt, damit wir neue Ideen an den Start bringen können.

Wie viel Geld geht an die Projekte, wie viel bleibt bei IBIY?

Für die erwähnte Beratung gehen 8% der Zielsumme an I believe in you. Dazu kommen 4% für die Zahlungsabwicklung. Dies gilt aber nur für erfolgreiche Projekte. Bei Projekten, welche nicht erfolgreich sind, entstehen keine Kosten.

Sie sind seit Anfang Jahr bei I believe in you, verfolgen das Projekt aber sicher schon länger. Ist Ihnen ein Projekt in besonderer Erinnerung?

Es hat und wird auch in Zukunft immer wieder tolle Projekte geben. Die Zahl ist inzwischen über 1000 gestiegen und viele haben mich berührt, nachdenken lassen und habe ich auch unterstützt. Ein Projekt ist immer ein Effort, von selber geht nichts, deshalb verdienen alle eine grosse Portion an Respekt. Aber spontan kommt mir das erwähnte Grossprojekt mit dem Grasshoppers Club Zürich in den Sinn, was ein riesiger Teameffort war. Aber auch die Unterstützung für Turnmädchen und ihre neuen Turnkleidungen war zum Beispiel eine wunderbare Geschichte.

Bereits 2014 ist I believe in you mit dem Konzept nach Österreich expandiert, später auch nach Norwegen. Läuft es dort ähnlich erfolgreich?

Wir sind in beiden Ländern sehr erfolgreich gestartet, konnten dann aber die Pace bis jetzt noch nicht im gleichem Ausmass wie in der Schweiz durchziehen. Es ist spannend, die unterschiedlichen Kulturen immer besser zu verstehen und gemeinsam mit den Länderverantwortlichen Schritt für Schritt zu machen, um den Erfolg in der Schweiz in allen Aspekten zu duplizieren.

Wie sehen die weiteren Pläne aus?

Die Schweiz nimmt in Sachen Crowdfunding eine führende Rolle ein. Dabei geht es nicht nur um den finanziellen Erfolg, sondern um die Akzeptanz des Geschäftsmodells. Ich bin überzeugt, dass es eine Konsolidierung gibt, aber dass das Thema Crowdfunding noch weiter wachsen wird. I believe in you wird auch da an der Front mitmischen wollen.

Herr Gast, besten Dank für das Interview.

Zur Person:
Nick Gast leitet als CEO die Geschicke der I believe in you AG und ist im Verwaltungsrat der beiden Auslandsgesellschaften. Zuvor war der Betriebsökonom MBA in der Geschäftsleitung der Quickline Gruppe und in anderen Managementfunktionen tätig.

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