Accenture: Führungskräfte und Arbeitnehmende sehen KI-Auswirkungen sehr unterschiedlich

Accenture: Führungskräfte und Arbeitnehmende sehen KI-Auswirkungen sehr unterschiedlich
Shirley Sheffer, Leiterin des Bereichs Talent & Organisation bei Accenture. (Bild: Accenture)

Zürich – Führungskräfte in Unternehmen müssen die Auswirkungen von generativer KI auf ihre Belegschaften ganzheitlicher betrachten, um das volle Potenzial dieser Technologie auszuschöpfen. Statt sich mit spezifischen Prozessen und Rollen zu beschäftigen, sollte die Frage im Fokus stehen, wie Menschen ihren Arbeitsalltag erleben und wie sich die Zusammenarbeit unternehmensübergreifend verbessern lässt. Das ist das Ergebnis einer neuen Studie des Beratungsunternehmens Accenture.

Allerdings geben zwei Drittel der Führungskräfte an, dass sie weder über die technologische Kompetenz noch über die Erfahrung verfügen, Veränderungsprozesse so voranzutreiben, dass die transformative Kraft der KI voll zum Tragen kommt.

Der Bericht «Work, workforce, workers: Reinvented in the age of generative AI» zeigt, dass es in Unternehmen einen signifikanten Unterschied in der Wahrnehmung zwischen den Mitarbeitenden und ihren Führungskräften gibt. Während 95% der Arbeitnehmenden einen Nutzen in der Arbeit mit generativer KI sehen, sind gleichzeitig auch 60% besorgt über Arbeitsplatzverlust, Stress und Burnout. Auf der anderen Seite gehen weniger als ein Drittel der Vorstände davon aus, dass sich Mitarbeitende Sorgen um den Verlust ihrer Arbeitsplätze machen. Hinzu kommt, dass drei Viertel der Unternehmen keine Strategie haben, wie die Einführung von generativen KI-Anwendungen zu positiven Erfahrungen für die Arbeitnehmenden führen kann.

Aufbauend auf früheren Untersuchungen von Accenture zeigt dieser jüngste Bericht, wie wichtig es ist, dass mit neuen Technologien echte Verbesserungen verbunden sind. Dazu gehört, ausreichende Trainingsmöglichkeiten für den Umgang mit generativer KI anzubieten und auf das Wohlbefinden der Mitarbeitenden Rücksicht zu nehmen. So lässt sich Vertrauen schaffen, was im Ergebnis eine reibungslosere Einführung ermöglicht.

«Erfolg beginnt mit Führungskräften, die bereit sind, selbst zu lernen und neue Wege zu beschreiten, die KI verantwortungsvoll skalieren, Mehrwert schaffen und dafür sorgen, dass die Arbeit für alle besser wird. Am Anfang steht eine einfache Frage: Sind die Menschen besser dran, wenn sie hier arbeiten?», sagt Shirley Sheffer, Leiterin des Bereichs Talent & Organisation bei Accenture. «Das setzt nicht nur das Potenzial der Mitarbeitenden frei und fördert das Wachstum des Unternehmens, sondern ebnet auch den Weg dafür, dass sich die Mitarbeitenden wohlfühlen, Vertrauen fassen und bereit sind, mit generativer KI zu arbeiten.»

Nur 9% der Unternehmen sind ‚führend‘, wenn es darum geht, sich neu aufzustellen und das Potenzial generativer KI maximal zu nutzen, um ihren Gewinn zu steigern, und gleichzeitig die Kompetenz ihrer Mitarbeitenden im Umgang mit der Technologie zu erhöhen. Mehr als die Hälfte dieser führenden Unternehmen nutzt die Chance, Rollen und Aufgaben im Zusammenhang mit generativer KI neu zu gestalten. Drei Viertel beziehen ihre Mitarbeitenden aktiv in diese Veränderungen im Unternehmen mit ein.

«Generative KI hat tiefgreifendere Auswirkungen als jede Technologie, die es bisher gab. Unsere Studie unterstreicht die Notwendigkeit für Unternehmen, eine Strategie zu entwickeln, die die gesamte Wertschöpfungskette abdeckt und nicht nur einzelne Rollen und Aufgaben umfasst, bei denen KI die bisherige Arbeitsweise ergänzen oder automatisieren kann», sagt Shirley Sheffer. «Wenn wir die Skalierung von KI betrachten, muss dies ganzheitlich geschehen.»

Damit Führungskräfte einen Wandel in diesem Umfang erfolgreich umsetzen können, müssen sie sicherstellen, dass die Arbeit – nicht nur was sie tun, sondern auch wie sie es tun – für alle funktioniert. Fast alle befragten Arbeitnehmenden (94%) gaben an, dass sie bereit sind, KI-Fähigkeiten zu erlernen. Allerdings bieten derzeit nur 5% der Unternehmen Schulungen in grossem Umfang an. Eine Kultur des Lernens ist allerdings von entscheidender Bedeutung. Führende Unternehmen werden sich sowohl in ihren Geschäftsergebnissen als auch in ihrer Kultur künftig von anderen abheben, wenn sie den Menschen in den Mittelpunkt stellen, ihre Mitarbeitenden aktiv einbeziehen und deren Anliegen verstehen, um darauf reagieren zu können. (Accenture/mc/ps)

Über die Studie
Die Ergebnisse dieser Studie beruhen auf zwei sich ergänzenden Forschungsansätzen: (1) Ökonomische Modellierung, Datenwissenschaft und globale Umfragen, um Makro-, Arbeits- und Branchentrends im Zusammenhang mit generativer KI und der Arbeitswelt zu verstehen; und (2) experimentelle und ethnografische Techniken, um die Arbeitserfahrungen, Denkweisen und Ansätze auf der Ebene der einzelnen Mitarbeitenden und ihrer Unternehmen zu analysieren.
Zusammengenommen ergaben diese Erhebungen, Interviews und anderen ethnografischen Ansätze Datenpunkte von über 7’000 CXOs und 5’000 Mitarbeitenden grosser Unternehmen (>1 Milliarde USD Jahresumsatz) mit Hauptsitz in den folgenden Ländern: Australien, Brasilien, Kanada, China, Frankreich, Deutschland, Indien, Irland, Italien, Japan, Mexiko, Niederlande, Singapur, Südafrika, Spanien, Schweden, Schweiz, Vereinigtes Königreich und Vereinigte Staaten von Amerika sowie Vertreter der folgenden Branchen: Luft- und Raumfahrt & Verteidigung, Fluggesellschaften, Reisen & Transport, Automobilindustrie, Banken, Kapitalmärkte, Chemie, Kommunikation & Medien, Konsumgüter & Dienstleistungen, Energie, Finanzdienstleistungen, Lebensmittelvertrieb, Gesundheit, Hightech, Gastgewerbe, Industriegüter & Ausrüstung, Versicherungen, Biowissenschaften, natürliche Ressourcen, professionelle Dienstleistungen, öffentlicher Dienst, Detailhandel, Software & Plattformen und Versorgungsunternehmen.

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