Amerika im Blick: Alibaba.com-Chairman Jack Ma (l) mit Bill Clinton in Hangzhou.
von Gérard Al-Fil
Hangzhou – Jack Ma, Chairman des chinesischen B2B-Onlineproviders Alibaba.com, hat erklärt, er sei «an Yahoo sehr interessiert».
Die US-Suchmaschine und eCommerce-Anbieterin Yahoo trennte sich vor Kurzem von CEO Carol Bertz und besitzt 40 Prozent der Anteile an Alibaba.com, deren Aktien an der Börse Hongkong kotiert sind. Ma will nach Meinung von Marktexperten die Kontrolle über die von ihm vor 12 Jahren gegründete Alibaba.com wieder zu 100% übernehmen, um den Suchdienst Google in China nach seinen Vorstellungen in die Schranken zu weisen.
Firmenzentrale von Alibaba.com in Hangzhou, südlich von Shanghai. (gaf)
Transpazifische Differenzen
Die Aktie von Yahoo, einst Shootingstar der New Economy, kreiert schon seit Jahren keinen Shareholder Value mehr. Besonders die Konkurrenten Facebook und Google jagen Yahoo immer mehr User und Anzeigenkunden ab. Dabei steht Alibaba.com kaum besser da. Die Aktie hat sich in den letzten 12 Monaten nahezu im Wert halbiert. Ausserdem legte Ma erst im Juli einen Streit mit Yahoo bei, nach dem der Chinese den Online-Bezahldienst Alipay aus der Alibaba Group ausgliederte und in eine seiner eigenen Firmen eingliederte. Dies macht Ma bei den Amerikanern als potentiellen Käufer nicht unbedingt willkommener.
Die Aktienkurse beider eCommerce-Giganten liegen im Keller. Die Aktienkurse beider eCommerce-Giganten liegen im Keller.
