Michael Bednar-Brandt, Oracle: Digitale Technologien: Natürlicher Gegner – oder Freund und Helfer?

Michael Bednar-Brandt, Oracle: Digitale Technologien: Natürlicher Gegner – oder Freund und Helfer?
von Michael Bednar-Brandt, Director Business Innovation, Oracle NEXT at Oracle. (Foto: Oracle)

Welche Rolle spielen Daten heute in Unternehmen? Wie lassen sich dadurch neue Geschäftsmodelle entwickeln – und welche Rolle spielt dafür eigentlich noch der Mensch? Eine ziemlich wichtige, wissen Experten – auf den richtigen Mix kommt es an.

Tim Berners-Lee, der Begründer des World Wide Web, sagte 2007 Folgendes über den Datenfluss in modernen Unternehmen: „Jeder CEO sollte Fragen stellen können, für deren Beantwortung Daten aus verschiedenen Bereichen des Unternehmens erforderlich sind. Er sollte ausserdem fähig sein, eine Firma effizient zu steuern und auf unvorhergesehene Vorkommnisse reagieren können. Den meisten Organisationen fehlt die Fähigkeit, alle dazu notwendigen Daten miteinander zu verbinden.“

Was Berners-Lee meint: Daten liegen häufig in Silos und werden nicht kombiniert; die Menschen treffen deshalb häufig Entscheidungen, die nur auf einem Bruchteil der vorhandenen Informationen basieren. Damit wird deutlich: Unternehmen können das Potenzial ihrer Daten nicht ausschöpfen, solange die Mitarbeiter und die Technologie dafür fehlen, diese zusammenzuführen. Gemäss dem mathematischen Prinzip des „goldenen Schnitts“ braucht es deshalb den richtigen Mix aus menschlicher Erfahrung und Kompetenz, Daten und Technologien, um einen echten Mehrwert aus Daten zu generieren.

Cloud: „Enabler“ für künstliche Intelligenz und Machine Learning
Aber auch die Rolle der Technologien und hier speziell der Cloud sollte man dabei nicht unterschätzen: Denn durch Cloud Computing werden Daten im ‚grossen Stil‘ gesammelt, kategorisiert und verbunden – und so die von Berners-Lee erwähnten Silos aufgebrochen.

Weiterhin verbindet die Cloud Unternehmen, Lieferketten, Kunden, Plattformen, Anwendungen und Datenbanken – der Rundum-Blick auf die gesamte Organisation wird so überhaupt erst möglich. Mit Cloud-Anwendungen, -Plattformen und -Infrastruktur können Unternehmen flexibel und mit hoher Performance auch grösste Datenmengen verarbeiten.

Ausserdem können mithilfe der Cloud Maschinen sowohl selbstständiger arbeiten als auch miteinander kommunizieren – was weitere Innovationen in Gang setzt: Denn Technologien wie künstliche Intelligenz (KI) und Machine Learning beschleunigen Geschäftsprozesse und bieten Skalierungsmöglichkeiten in Geschäftsbereiche verschiedenster Art, die aus Zeit- und Kostengründen bisher nicht zu erschliessen waren.

Vom Sensor bis zum zufriedenen Kunden
Das alles klingt noch recht technokratisch – der Nutzen für die Anwender hingegen ist sehr real und „anfassbar“: Wollen Handelsunternehmen heute beispielsweise die Kundenerfahrung verbessern und die Kundenzufriedenheit erhöhen, können sie mit Internet-of-Things-Lösungen die gesamte Lieferkette mit Sensoren vernetzen. So finden sie neue Wege, die Effizienz im Gesamtprozess zu steigern, Kosten zu senken, die Produktverfügbarkeit zu optimieren und präzisere Produktinformationen zu bieten.

Im Backoffice wiederum experimentieren Firmen mit KI-Technologien und Machine Learning in Form von Self Service Chatbots, die die Zufriedenheit der Mitarbeiter mit der Personalabteilung verbessern sollen. Anstatt darauf zu warten, dass die Personalabteilung Routinefragen beantwortet, können Angestellte mit einem Chatbot kommunizieren, der direkt mit dem HR-System verbunden ist, und viele Fragen automatisch beantworten kann. Das hat neben der erhöhten Zufriedenheit der Mitarbeiter einen weiteren Vorteil – HR-Teams brauchen weniger Zeit für Administrationssaufgaben und können sich auf Projekte konzentrieren, die spezifisches Expertenwissen verlangen.
Automatisieren heisst nicht Abschaffen – die Arbeit wird interessanter!

Wichtig ist jedoch zu verstehen, dass es bei Automatisierung nicht darum geht, Mitarbeiter durch Maschinen zu ersetzen. Vielmehr soll der Zeitaufwand für Routineaufgaben reduziert werden, denn gleichzeitig müssen Unternehmen nach Wegen suchen, schnell Innovationen hervorzubringen, effizienter zu arbeiten und ihren Profit zu erhöhen. Das geht nur, wenn sich Mitarbeiter wichtigeren Aufgaben als administrativen Tätigkeiten zuwenden können. Weiterhin soll der Mensch bessere Entscheidungen treffen können, indem er zur richtigen Zeit relevante und aktuelle Informationen bekommt, die ohne Automatisierung nicht verfügbar wären.

Es geht also um ein Gleichgewicht aus den richtigen Personen, Daten und Maschinen. Zu viele Ressourcen an einer Stelle können unprofitabel werden und bringen daher nicht den gewünschten Erfolg – aber auch in Zukunft werden immer alle drei Komponenten gebraucht, um die Unternehmensziele zu erreichen. (Oracle/mc)

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