Microsoft steckt 400 Millionen Dollar in Schweizer KI-Ausbau

Bern – Microsoft investiert 400 Millionen US-Dollar in die Bereiche Cloud und Künstliche Intelligenz (KI) in der Schweiz. In diesem Rahmen werden in erster Linie die bestehenden Rechenzentren in den Regionen Genf und Zürich ausgebaut und mit neuen Grafikprozessoren ausgestattet.
Damit will das Technologieunternehmen der wachsenden Nachfrage nach Cloud- und KI-Diensten gerecht werden, sagte Microsoft-Präsident Brad Smith am Montag in Bern. Er verkündete den Ausbauschritt gemeinsam mit Catrin Hinkel, der CEO von Microsoft Schweiz, und Bundesrat Guy Parmelin. Letzterer bezeichnete die Investition als Vertrauensbekenntnis.
«Der grösste Teil» der umgerechnet rund 330 Millionen Franken fliesse in den Ausbau der 2019 erstellten Schweizer Rechenzentren, sagte Smith der Nachrichtenagentur Keystone-SDA. Weniger teuer, aber umso wirkungsvoller sei aber die Investition in KI-Ausbildung. So will das Unternehmen im Rahmen des Ausbaus auch Weiterbildungsprogramme in der Schweiz fördern.
Mehr Zusammenarbeit
Dieses Versprechen bezieht sich auf Lernplattformen wie AI-Fitness.ch und LerneKI.ch, wie es in der entsprechenden Medienmitteilung hiess. Weiter sollen Programme für Lernende und Studierende unterstützt werden. Ziel sei es, damit bis Ende 2027 eine Million Schweizerinnen und Schweizer zu erreichen.
Ebenfalls ausbauen will Microsoft die Zusammenarbeit mit Startups und KMU in der Schweiz, zum Beispiel mit dem nationalen Netzwerk der Schweizer Innovationsparks. Das soll den Weg von der Forschung bis zur Marktreife beschleunigen.
Um wiederum den «politischen Dialog» voranzutreiben, soll die Kooperation mit den Vereinten Nationen und weiteren internationalen Organisationen in Genf intensiviert werden.
Microsoft baut europaweit aus
Die Investition in die Schweiz ist Bestandteil eines europaweiten Ausbaus, den Microsoft im April bekannt gegeben hatte. Smith kündigte an, das Unternehmen werde seine Rechenzentrumskapazität in Europa in den kommenden zwei Jahren um 40 Prozent erhöhen. Ausserdem versprach er, die Privatsphäre der europäischen Daten zu schützen. Das gelte uneingeschränkt auch für die Schweiz.
Damit reagierte Microsoft auf einen in Europa verbreiteten Vertrauensverlust gegenüber Tech-Konzernen wie Microsoft, Google und Amazon seit der Amtsübernahme durch US-Präsident Donald Trump. Auch in der Schweiz äusserten sich einzelne Behörden kritisch zur cloudbasierten Plattform von Microsoft. (awp/mc/pg)