CH-Ausblick: Kaum verändert

CH-Ausblick: Kaum verändert

Zürich – Die Schweizer Börse dürfte am Donnerstag auf der Basis vorbörslicher Indikationen kaum verändert eröffnen. Die Vorlagen der Wall Street sind negativ. Die Leitbörse hatte nach Handelsschluss in Europa weiter nachgegeben und auf Tagestief geschlossen. In Fernost lag der Nikkei-Index nach deutlichen Abgaben auf einem 30-Monats-Tief; der Shanghai- und der Hang-Seng-Index zeigten sich hingegen gut gehalten. Die deutlichen Abgaben in New York seien neben Euro- und Bankensorgen auch vor dem Hintergrund des für viele Anleger langen Wochenendes zu sehen, hiess es im Handel.

Nach den deutliche Abgaben des Vortages sei an der hiesigen Börse zwar eine technische Reaktion denkbar, doch dürften sich die Anleger vorderhand noch zurückhalten.

Der vorbörslich von Clariden Leu berechnete SMI sinkt bis um 08.25 Uhr um 0,09% auf 5’381,51 Punkte. Aus dem SMI/SLI sind News Mangelware. Daher werden die SMI-Titel meist zwischen 0,1 und 0,2% tiefer notiert.

Bestimmendes Thema bleibt weiterhin die Eurokrise. Marktbeobachter betrachten die enttäuschende deutsche Anleihe-Auktion vom Vortag nach wie vor mit Sorge. Dies sei insbesondere für die schwachen Staaten wie Italien und deren künftigen Refinanzierungsbedarf ein besorgniserregendes Zeichen, hiess es in Kommentaren. Zudem dürften sich die Anleger generell zurück halten, da die US-Börsen am (heutigen) Donnerstag aufgrund des «Thanksgiving Day«-Feiertages geschlossen bleiben und am morgigen Freitag infolge des Start des US-Weihnachtsgeschäftes mit dem «Black Friday» nur ein verkürzter Handel stattfinden wird.

Im Mittelpunkt dürften angesichts der Eurokrise und der Sorgen um die Entwicklung der Weltwirtschaft weiterhin Finanzvaloren und konjunktursensitive Titel stehen. Dabei notieren die Grossbankvaloren CS und UBS unverändert. Im Zuge der Übernahme-Aktivitäten um die Bank Sarasin wird neben den bisher bestätigten Interessenten Julius Bär (-0,1%) und der Raiffeisen-Gruppe nun auch über ein Interesse der Deutschen Bank an den Baslern spekuliert. Eine Entscheidung soll Gerüchten zufolge demnächst fallen.

Unter den defensiven Valoren verändern sich Novartis, Roche und Nestlé (je -0,1%) mit dem Markt. Die britische Gesundheitsbehörde NICE hat aus Kosten-/Nutzenüberlegungen keine Empfehlung für das von Novartis vertriebene Lucentis zur Therapie von Netzhautvenenverschluss abgegeben.

Als einzige SMI-Titel liegen ABB (+0,03%) minim im Plus.

Für die Energie-Titel aus dem breiten Markt kommen schlechte News vom Bundesamt für Energie. Dieses hat die Stillegungskosten für die fünf schweizerischen Kernkraftwerke teuerungsbereinigt mit 20,7 Mrd CHF um 10% höher veranschlagt als noch in der bisherigen Schätzung von 2006. In der Folge hebt die BKW die Stilllegungskosten für das AKW Mühleberg um 11% oder 200 Mio CHF an, Alpiq rechnet für ihre Anteile an den KKW Gösgen und Leibstadt mit zusätzlichen Kosten von 30 Mio jährlich.

Weiter hat u.a. im breiten Markt Mobimo die Konditionen für die angekündigte Kapitalerhöhung bekannt gegeben. So sollen maximal 1,03 Mio neue Namenaktien ausgegeben werden. Ebenfalls aus dem Immobiliensegment berichtet Peach Property anlässlich der Grundsteinlegung für das Berliner Projekt von einem guten Interesse potenzieller Käufer.

Bereits am Mittwoch nachbörslich hat die Valartis-Gruppe die Konzentration auf das Private-Banking-Geschäft und den Verkauf ihrer Kreditkarten-Tochter für knapp 40 Mio CHF an die Cornèr Bank bekannt gegeben. LifeWatch tritt in den Schweizer Markt ein.

Ferner will die Beteiligungsgesellschaft Altin neu Dividenden in Form von Agiorückerstattungen ausschütten.  (awp/mc/ps)

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