CH-Schluss: SMI zeigt zum Wochenstart deutliche Erholung

CH-Schluss: SMI zeigt zum Wochenstart deutliche Erholung
(Adobe Stock)

Zürich – Der Schweizer Aktienmarkt hat am Montagnachmittag deutliche Gewinne verzeichnet. Der SMI hat damit nahtlos an die Erholungstendenz vom Freitag angeknüpft, nachdem er am Donnerstag noch das Jahrestief markiert hatte. Zwar büsste der Leitindex nach dem Tageshoch am Nachmittag gegen Handelsschluss wieder einen Teil seiner Gewinne ein, jedoch nur einen geringen. Damit befand er sich in bester Gesellschaft: Auch andere wichtige europäische Indizes wie der deutsche DAX oder der französische CAC 40 schlossen mit guten Zugewinnen. Die Erholung stehe aber auf wackligen Beinen, wie ein Marktteilnehmer sagte: «Die Inflations- und Zinssorgen schweben weiterhin wie ein Damoklesschwert über dem Markt und lassen kaum Kauflaune aufkommen.»

Ein weiterer glaubt, dass «der Tiefpunkt an den Märkten und bei der Stimmung der Anleger noch nicht erreicht» sei, dies auch aus charttechnischer Sicht. So habe das wichtigste Börsenbarometer der Welt, der S&P 500, mit dem Unterschreiten des Tiefpunktes vom Juni weiteren Raum nach unten geöffnet. Die Stimmung in den Industrieunternehmen im US-Bundesstaat New York gemäss dem Empire State Index fiel zwar schlechter aus als prognostiziert. Die Aktienmärkte vermochte das jedoch kaum zu bewegen. Denn diese Konjunkturdaten wurden trotzdem mehrheitlich positiv aufgenommen, denn derzeit würden schlechte US-Konjunkturdaten eher gute Impulse für die Aktienmärkte liefern, so ein Börsianer. Denn dadurch dürfte davon ausgegangen werden, dass das Fed bei der Anhebung der Zinsen vorsichtiger vonstattengehen dürfte. Reagiert auf die Zahlen hat allerdings der Dollar, der kurz nach Veröffentlichung gegenüber dem Franken wieder unter die Paritätsgrenze fiel.

Der SMI schloss schliesslich um 1,64 Prozent höher auf 10’498,71 Punkten. Das Tageshoch lag jedoch bei 10’538 Punkten und damit erstmals seit knapp zwei Wochen wieder über der psychologisch wichtigen Marke von 10’500 Punkten. Der SLI, in dem die 30 wichtigsten Aktien enthalten sind, gewann 1,82 Prozent auf 1575,78 und der breite SPI 1,66 Prozent auf 13’416,49 Zähler. Sämtliche 30 Titel im SLI schlossen höher.

An der Spitze befanden sich bei Handelsschluss mehrere Titel, die im bisherigen Jahresverlauf sehr deutliche Verluste hinnehmen mussten und jüngst zu einer Erholung angesetzt haben. So standen Sonova mit einem Plus von 4,7 Prozent an der Spitze der Tabelle. Die Titel des Hörgeräteherstellers büssten 2022 bislang fast 40 Prozent ein. Bei VAT (+3,5%) beträgt der Jahresverlust sogar rund 55 Prozent. Auch Adecco (+3,5%) schlossen am Handelstag an die Erholungstendenzen der vergangenen Woche an. Straumann (+3,0%) gehören ebenfalls zu dieser Kategorie, wenn auch die Erholungsphase schon etwas länger andauert.

Besonders auffällig verhielten sich die Titel von Temenos (+3,0%). Zunächst starteten sie mit über 3 Prozent Minus in den Handel, drehten dann aber bald in den positiven Bereich. Von den Preisen, die Händler vor der Gewinnwarnung vergangene Woche noch bezahlt haben, sind sie allerdings mit 54,58 Franken noch meilenweit entfernt.

Deutlicher als der Durchschnitt zulegen konnten ausserdem auch Finanz- und Versicherungswerte wie Julius Bär, CS und Swiss Life mit Gewinnen zwischen 2,7 und 1,8 Prozent. Etwas unterdurchschnittlich schlossen Zurich (+1,7%), UBS (+1,2%) und Swiss Re (+1,1%). Gesucht waren auch die beiden Luxustitel Richemont (+2,8%) und Swatch (+2,6%), die laut Händlern von Aussagen anlässlich des Parteikongresses der Kommunisten in China angetrieben worden sind.

Am Ende der Tabelle lagen Kühne+Nagel mit einem Plus von 0,9 Prozent.

Auf den hinteren Rängen setzten Belimo (+7,4%) ihren Aufwärtstrend fort. Neben positiven Branchennachrichten profitierte der Titel auch von charttechnischen Faktoren, sagte ein Händler. Sulzer zogen um 3,7 Prozent an nachdem das Unternehmen bekanntgab, dass seine Verwaltungsratspräsidentin Suzanne Thoma nun auch die operative Leitung des Konzerns übernimmt.

Starke Abstriche gab es dafür bei Hochdorf mit einem Minus von 11,2 Prozent. Offenbar fürchten sich die Anleger vor einer drohenden Kapitalerhöhung, wie aus Händlerkreisen zu vernehmen war. (awp/mc/pg)

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