CH-Schluss: Fester

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Zürich – Der Schweizer Aktienmarkt hat am Montag den Beginn der Handelswoche mit einem Plus abgeschlossen. Der Leitindex SMI kletterte zunächst auf ein neues Jahreshöchst von 6’874,04 Zählern. Getragen wurde die Kurshausse am Vormittag primär von guten Konjunkturdaten aus China, wo der Einkaufsmanagerindex auf den höchsten Stand seit sieben Monaten geklettert war. Zudem stützten der geplante Anleihenrückkauf der griechischen Regierung und die sinkenden Zinssätze langläufiger Hellas-Anleihen das Sentiment.

Am Nachmittag kehrte jedoch die Stimmung der Anleger: Wegen der US-Daten zum Einkaufsmanagerindex ISM glitt das Schweizer Blue-Chip-Barometer ab. Der Konjunkturindikator fiel auf 49,5 von 51,7 Punkten im Vormonat und weist aufgrund der Unterschreitung der 50-Punkte-Marke auf einen Rückgang der wirtschaftlichen Tätigkeit hin. Bis gegen Handelsschluss büsste der SMI damit den Grossteil der Kursgewinne wieder ein.

Der Blue Chip-Index SMI schloss um 0,27% höher auf 6’838,70 Punkte. Der 30 Titel umfassende, gekappte Swiss Leader Index (SLI) legte 0,31% auf 1’036,13 Punkte zu und der breite SPI 0,23% auf 6’289,91 Punkte. Von den 30 SLI-Werten standen sechs im Minus und vier waren unverändert.

Das Spitzenfeld teilten sich zahlreiche Zykliker: In der Gewinnzone schlossen Sika (+1,3%), Lonza (+1,3%), Geberit (+1,0%) und SGS (+1,2%). Letztere wurden im deutschen «Manager-Magazin» empfohlen. Die Autoren wiesen auf die solide, antizyklische Geschäftsentwicklung von SGS hin, die dank ihrem immer grösser werdenden Waren-Kontrollnetz keine Abhängigkeit von Konjunkturzyklen habe.

Auch Transocean (+0,8%) machten Boden gut. Der Ölservicekonzern hatte am Wochenende den Verkauf von 38 Flachwasser-Bohrplattformen bekannt gegeben. Bereits im September hatte der Konzern über das Vorhaben informiert und sich auf einen «signifikanten» Verlust aus der Transaktion eingestellt, weil der Buchwert der Anlagen 1,4 Mrd USD beträgt. Shelf Drilling Holdings erwarb schliesslich die Bohrplattformen für 1,05 Mrd USD. Zudem hatte die US-Anlegerzeitung Barron’s geschrieben, dass die Titel günstig zu haben sind. Dies unter anderem, weil sich die Untersuchungen zum Unglück mit der Deepwater Horizon im Golf von Mexiko dem Ende näherten.

Eine solide Stütze waren Novartis (+0,5%). Berenberg hat das Kursziel für den Titel hinaufgesetzt und die Kaufempfehlung bestätigt. Auch Roche (-0,2%) wurden hinaufgesetzt, ernteten aber keinen Börsenapplaus.

Nestlé (+0,2%) als drittes SMI-Schwergewicht stütze etwas den Gesamtmarkt. Das Unternehmen hatte am Wochenende bekanntgegeben, dass die Übernahme der Babyfoodsparte von Pfizer abgeschlossen sei. Laut Beobachtern kam dies überraschend früh.

Die Bankaktien CS (unv.) und UBS (+0,4%) tendierten uneinheitlich. UBS-VR-Präsident Axel Weber hatte gegenüber dem «Spiegel» erklärt, dass die Bank die neuen Kapitalregeln früher als andere erfülle und «viel früher wieder nachhaltig Dividenden ausschütten» könne. Ausserdem lag UBS wegen eines Presseberichts in den USA im Augenmerk der Marktakteure. Die UBS steht im Libor-Skandal gemäss einem Bericht der «New York Times» kurz vor einer Einigung mit US-amerikanischen und britischen Behörden. Die Bank werde eine Strafe von mehr als 450 Mio USD zahlen, um das Verfahren zu beenden, hiess es unter Berufung auf informierte Kreise. Julius Bär legten um 0,8% zu.

Grösste Verlierer waren nach wie vor Swiss Life (-2,4%). Die Aktien haben damit den Korrekturtrend fortgesetzt. Nachdem die Titel vorletzte Woche rund 13% zugelegt hatten.

Im breiten Markt fielen Repower mit einem satten Plus von 9,6% auf. Am Morgen wurde bekanntgegeben, dass Alpiq (Aktie -0,6%) seine Beteiligung von 24,6% am Mitbewerber Repower veräussert hat. Die Anteile gingen je hälftig an den Kanton Graubünden und an den Stromkonzern Axpo.

Aryzta schlossen mit einem Minus von 0,3%. Der Backwaren-Konzern hat mit seinen Umsatzangaben zum ersten Quartal die Schätzungen der Analysten ziemlich genau getroffen. Jedoch sei das Wachstum in den USA hinter den Erwartungen zurückgeblieben, so ein Analyst. (awp/mc/upd/ps)

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