CH-Schluss: SMI dank Schwergewichten mit Gewinnen

CH-Schluss: SMI dank Schwergewichten mit Gewinnen
(Adobe Stock)

Zürich – Der Schweizer Aktienmarkt hat die Sitzung vom Montag im Plus beendet. Dies verdankte er vor allem den defensiven Schwergewichten Novartis und Nestlé, die markant zulegten. Eine Mehrheit der Blue Chips schloss derweil schwächer. Etwas gedämpft wurde die Stimmung laut Händlern von der jüngsten Corona-Entwicklung in China, wo am Wochenende die ersten Toten seit gut einem halben Jahr gemeldet wurden. Das habe Befürchtungen geweckt, dass das Land nach der gerade eingeleiteten Öffnung die Zügel wieder anziehen werde, meinte ein Händler.

Auch grundsätzlich sei die Stimmung nach dem Rally in den letzten paar Wochen wieder etwas nüchterner geworden, hiess es im Markt. Zwar seien die Inflationszahlen zuletzt etwas zurückgekommen, gebannt sei die Gefahr aber noch nicht. «Die Erholung ist wohl bei einigen Titeln etwas gar stark und schnell ausgefallen, entsprechend kommt es nun wieder zu Gewinnmitnahmen auf etwas breiterer Front», sagte zudem ein Marktteilnehmer. Auch die Zürcher Kantonalbank riet in einer neuen Einschätzung bezüglich Aktienkursentwicklung zur Vorsicht. Sie geht weiter davon aus, dass die Gewinnschätzungen von Analysten für viele Unternehmen noch immer zu hoch liegen, was wiederum zu Enttäuschungen bei den Anlegern führen könnte.

Der SMI gewann zum Schluss 0,36 Prozent auf 11’085,04 Zähler, dies bei einem Tageshoch von 11’102 Zählern. Der breite Markt gemessen am SPI-Index avancierte 0,32 Prozent auf 14’160,89 Punkte, während der 30 Titel umfassende SLI, bei dem die Schwergewichte nicht mit ihrem ganzen Gewicht enthalten sind, lediglich unverändert bei 1698,20 Punkten schloss. Bei den Blue Chips gab es 20 Verlierer und nur zehn Gewinner.

Darunter waren fast ausschliesslich defensive und dividendenstarke Aktien. Novartis (+1,7%) etwa legten nach der starken Freitagsperformance erneut deutlich zu. Die Gewinne vor dem Wochenende seien vor allem im Zusammenhang mit dem Eurex-Verfall gewesen, hiess es im Handel, nun seien weitere Anschlusskäufe dazu gekommen. Der Titel habe damit den starken Verlust von vor 10 Tagen wieder gut gemacht und werde langsam auch aus technischer Sicht wieder interessanter.

Nestlé (+1,1%) profitierten laut Händlern von einer Heraufstufung des europäischen Nahrungsmittelsektors durch die britische Barclays, wobei der Schweizer Konzern zu den nächstjährigen Branchenfavoriten der Briten zählt. Roche (-0,2%) zeigten sich zumeist ebenfalls freundlich, mussten die Gewinne aber zum Schluss wieder abgeben.

Im Spitzenfeld waren ausserdem Julius Bär (+1,6%) nach einem Zwischenbericht über den Geschäftsgang der letzten Monate zu finden. Die verwalteten Kundenvermögen per Ende Oktober lagen zwar etwas hinter den durchschnittlichen Erwartungen zurück. Beim Nettoneugeld und auch bei der Bruttomarge wurden die Schätzungen indes übertroffen und auch das Kosten-Ertrags-Verhältnis wurde in Marktkreisen gelobt.

Mit Swisscom (+1,6%) und Zurich (+0,8%) waren weitere gute Dividendenzahler weit vorne zu finden. Zudem machten mit Alcon (+1,3%) und Lonza (+0,7%) weitere Titel aus dem Gesundheitssektor Boden gut.

Am deutlichsten nach unten bei den 30 Blue Chips ging es derweil für AMS Osram (-2,9%), CS (-2,5%), SGS (-2,3%), Givaudan (-2,2%), Sonova (-2,0%) und Schindler (-1,8%). Im Markt war zumeist von Gewinnmitnahmen nach den jüngsten Avancen die Rede, bei SGS spielte noch eine Abstufung und bei Sonova eine Managementtransaktion mithinein. Bei Schindler belasteten ausserdem die Corona-News aus China.

Im breiten Markt waren u.a. Bachem (+7,2%) stark gesucht, dies laut Händlern nach einem positiven Medienbericht, der allerdings nichts neues beinhaltet habe. Kardex (+2,2%) zeigten nach einem wegen einer Gewinnwarnung schwachen Freitag (-7,6%) einen Erholungsversuch.

Deutlichere Gewinne gab es auch für GAM (+5,1%), Ypsomed (+4,1%) oder Starrag (+3,8%), während einige Mini-Titel wie IGEA (-39%), Youngtimers (-37%) oder Achiko (-6,9%) einbrachen. Bei den etwas grösseren Titeln stachen Zur Rose (-5,0%) und Schweiter (-4,6%) negativ heraus. (awp/mc/pg)

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