CH-Schluss: Gewinne dank festerer US-Börsen

CH-Schluss: Gewinne dank festerer US-Börsen

Zürich – Der Schweizer Aktienmarkt hat sich am Mittwoch von den Vortagesverlusten ein wenig erholt. Nach einigermassen positiven US-Vorgaben startete der hiesige Leitindex SMI am Morgen zunächst in der Gewinnzone, die weiterhin unklaren Verhältnisse in Italien nach den Parlamentswahlen führten den Index aber rasch in die Verlustzone. Erst in der zweiten Handelshälfte liessen sich die Investoren im Zuge einer Stimmungsaufhellung an der Wall Street wieder vermehrt aus der Stellung locken.

In den USA waren die schwebenden Hausverkäufe sowie der Auftragseingang langlebiger Güter exklusive Transportgüter im Januar stärker gestiegen als erwartet. Letzteres bestätige eine insgesamt robuste Verfassung des verarbeitenden Sektors, hiess es im Handel. Am Berichtstag hatte die US-Ratingagentur Fitch den USA indes mit einer Herabstufung ihrer Bonität gedroht. Sollte die Schuldenobergrenze nicht zügig angehoben werden, werde Fitch die USA voraussichtlich schlechter bewerten müssen. Am Freitag stehen die Verhandlungen zum US-Budgetstreit an.

Der Swiss Market Index (SMI) rückte am Mittwoch um 0,47% auf 7’484,99 Punkte vor. Der 30 Titel umfassende, gekappte Swiss Leader Index (SLI) legte gar um 0,86% auf 1’140,05 Zähler zu und der breite Swiss Performance Index (SPI) gewann 0,51% auf 6’930,18 Punkte. Von den 30 SMI/SLI-Titeln beendeten 25 den Tag im Plus, 4 schlossen im Minus und einer unverändert.

Hierzulande standen bei den Blue Chips vor allem Holcim und Swiss Life nach der Zahlenvorlage im Fokus. Dabei stechen letztere mit Aufschlägen um 8,7% ins Auge. Bereits am Morgen hatten die besser als erwartet ausgefallenen Gewinnzahlen die Papiere mit festeren Kursen in den Handel geschickt. Und auch mit dem Eigenkapital wurden die Konsensschätzungen übertroffen. Überzeugt zeigten sich Analysten zudem von der operativen Gewinnentwicklung unter Ausklammerung der Goodwill-Abschreibungen für die Allfinanztochter AWD.

Für die Holcim-Papiere (+3,2% auf 74,20 CHF) sah es bis zur Mittagszeit nicht gut aus: Der Zementhersteller lag beim Umsatz und Reingewinn nach Minderheiten unter den durchschnittlichen Markterwartungen, was den Kurs der Aktie zunächst bis auf das Tagestief bei 70,60 CHF (-1,8%) drückte. Auf Zustimmung stiess der Konzern dagegen beim Ausblick: Das Ziel, den Betriebsgewinn um 1,5 Mrd CHF bis Ende 2014 zu verbessern, wurde bestätigt. Angesichts des laufenden Restrukturierungsprogramms sei das Ziel durchaus erreichbar, hiess es im Handel.

Mit Transocean (+2,8%), Sulzer (+1,7%), ABB (+1,4%) und Schindler PS (+0,7% auf 143,10 CHF) fanden sich weitere Zykliker ganz oben auf der Gewinnerliste. Für letztere hatte HSBC die Bewertung mit «Overweight» und einem Kursziel von 175 CHF neu aufgenommen. Wie es heisst, habe die langfristige Strategie des Managements das Unternehmen in die «Premium-Liga» der Branche gebracht. Sika (+1,6) zeigten sich am Tag vor der Zahlenvorlage ebenfalls fester. Marktteilnehmer erwarten dabei eine deutliche Verbesserung der Vorjahresresultate bezüglich EBIT und Reingewinn.

Bei den Finanzwerten zeigten CS (+2,0%), UBS und Zurich (je +1,1%) grössere Aufschläge.

Die Indexschwergewichte schlossen uneinheitlich: Novartis schlossen 0,2% höher, während Nestlé (-0,2%) und Roche (-0,1%) zu den wenigen Verlieren gehörten. Tiefer schlossen nämlich nur noch Actelion (-0,4%) und Givaudan (-0,1%).

Bei den Nebenwerten hatten Temenos (+13,2%) einen sehr guten Lauf. Das Bankensoftware-Haus hatte am Dienstag nach Börsenschluss die Rückkehr in die schwarzen Zahlen bekannt gegeben und am Berichtstag erhöhten verschiedene Broker ihre Kursziele für die Papiere zum Teil deutlich.

Die Papiere der Privatbank EFG International (+9,3%) standen ebenfalls ganz oben auf den Einkaufslisten. Die am Morgen vorgelegten Ergebnisse seien unerwartet gut ausgefallen, hiess es bei Markteilnehmern. Dies aufgrund überraschend hoher Einnahmen aus dem Vermögensverwaltungsgeschäft bei stark verbesserter Kapitalausstattung.

Bellevue-Papiere (+15,2%) kennen seit der Zahlenvorlage vom Montag nur noch eine Richtung: nach oben. (awp/mc/upd/ps)

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