CH-Schluss: Knapp gehalten – Weitgehend fehlende Impulse

CH-Schluss: Knapp gehalten – Weitgehend fehlende Impulse

Zürich – Der Schweizer Aktienmarkt hat am Montag knapp gehalten geschlossen. An neuen Impulsen mangelte es weitgehend. Zudem waren die Aktienbörsen in Tokio und London feiertagsbedingt geschlossen, es fehlten damit vor allem die britischen Akteure am hiesigen Markt. Nach dem die wichtigsten Indizes Ende der Vorwoche neue Rekorde markiert hatten, hätten sich die Anleger so eher zurückhaltend gegeben, begründeten Händler die leichten Abgaben.

Der Markt bewegte sich in einer engen Bandbreite von knapp 40 Punkten des Swiss Market Index (SMI). Nach einem bereits schwächeren Start schaffte es der Leitindex zwar zwischenzeitlich ins Plus. Gestützt hatten positiv ausgefallene Konjunkturindikatoren aus dem Euroraum. Danach setzten jedoch wieder leichte Abgaben ein. Auch Äusserungen des Chefs der Europäischen Zentralbank Mario Draghi vermochten die Aktien nicht zu stützen. Draghi stellte im Kampf gegen die Euro-Krise weitere Massnahmen in Aussicht, die Geldpolitik der Zentralbank werde locker bleiben, sagte er in Rom.

Der SMI schloss um 0,13% tiefer auf 7’927,34 Punkten. Der 30 Titel umfassende, gekappte Swiss Leader Index (SLI) gab um 0,14% auf 1’194,89 Zähler nach und der breite Swiss Performance Index (SPI) um 0,04% auf 7’458,23 Punkte. Von den 30 wichtigsten Titeln schlossen 12 im Minus, 15 im Plus und 3 notierten unverändert.

Die grössten Verluste verbuchten die Bâloise-Aktien, die um 3,4% bzw. 3,30 CHF nachgaben. Allerdings wurden die Papiere am Berichtstag mit einem Dividendenabschlag von 4,50 CHF gehandelt und hätten ohne die Ausschüttung zu den Gewinnern gezählt. Aus demselben Sektor erfolgten in Swiss Life (-1,2%) einige Gewinnmitnahmen nach den Avancen der Vorwochen. Zurich Insurance und Swiss Re schlossen kaum verändert.

Ex-Dividende wurden auch die Titel der UBS (-1,0% bzw. -0,16 CHF) gehandelt, die nach Abzug des Abschlags von 0,15 CHF nur noch minim tiefer notierten. Zu einigen Gewinnrealisierungen sei nach der jüngsten Kursentwicklung in den Titel des Vermögensverwalters Julius Bär (-0,4%) geschritten worden, so Händler. Demgegenüber notierten CS (+0,5%) leicht fester.

Mit Holcim (-1,5%) war auch ein zyklischer Valor unter den grossen Verlierern zu finden. Die indischen Tochtergesellschaften des Zementherstellers schnitten beim Umsatz nicht so gut ab wie erwartet. Wie das Ergebnis auf Konzernstufe aussieht, wird das Unternehmen am Mittwoch mit Veröffentlichung der Quartalszahlen zeigen.

Weitere, grössere Verlierer waren die defensiven Swisscom (-0,8%). Unter den Index-Schwergewichte belasteten Roche (-0,6%), während Novartis (unv.) und Nestlé (+0,1%) besser abschnitten.

Auf der Gewinnerseite zeigten die volatilen Transocean (+1,9%) und Sonova (+0,8%) die grössten Avancen. Die Transocean-Aktien hätten von einer Heraufstufung auf «Strong Buy» eines US-Brokers profitiert, so Marktbeobachter. Weitere grössere Gewinner waren die zyklischen Sulzer, Schindler PS und Sika mit Avancen um 0,5-0,7%.

Adecco (+0,3%) wird am (morgigen) Dienstag das Ergebnis der ersten drei Monate veröffentlichen. Am Markt wird dabei von einem leichten Umsatzrückgang ausgegangen, worin sich die immer noch eher schwache Entwicklung insbesondere auf dem europäischen Arbeitsmarkt spiegle. Der für Adecco wichtige Markt Frankreich dürfte weiterhin schwierig bleiben. Gegenüber der Wochenendpresse gab der Adecco-CEO Patrick De Maeseneire indes zu verstehen, mit dem Turnaround-Plan in Frankreich auf Kurs zu sein.

Am breiten Markt verzeichneten AlphaPetrovision (-12%) die grössten Einbussen. Im Geschäftsjahr 2012 hatte das Unternehmen einen Verlust erlitten; zudem ist für die zweite Jahreshälfte eine Kapitalerhöhung geplant.

Die Aktien der Onlinebank Swissquote verloren 5,5%, nachdem das Unternehmen im ersten Quartal 2013 deutlich weniger verdient hatte als im Vorjahr.

Tiefer notierten auch Schmolz+Bickenbach (-2,6%). Der Verwaltungsrat des Unternehmens lehnte die Pläne der Aktionäre der Schmolz + Bickenbach GmbH und Renova (Vekselberg) für eine Kapitalerhöhung um bis zu 350 Mio EUR ab. Laut einem Analystenkommentar war diese Haltung des VR erwartet worden.

Auf der Gegenseite machten Also mit Gewinnen um 9,0% die deutlichen Kurseinbussen der Vorwoche fast wett. Stark gesucht waren ohne News auch Intersport PSC (+7,9%) und Züblin (+7,0%). (awp/mc/upd/ps)

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