CH-Schluss: SMI zeigt starke Erholungsbewegung

CH-Schluss: SMI zeigt starke Erholungsbewegung
(Adobe Stock)

Zürich – Der Schweizer Aktienmarkt hat am Dienstag die Erholungsbewegung nach den Tiefstwerten der Vorwoche deutlich beschleunigt. Der Leitindex SMI eröffnete bereits klar im Plus und baute seine Gewinne im Tagesverlauf im Einklang mit weiteren wichtigen Börsenplätzen kontinuierlich aus. Wer auf weiter fallende Kurse spekuliert habe, sei nun klar auf dem falschen Fuss erwischt worden und habe in den steigenden Markt kaufen müssen, hiess es im Handel.

Unterstützt wurde der Aufwärtstrend von Spekulationen um ein etwas weniger aggressives Vorgehen der Notenbanken im Kampf gegen die Inflation. So erhöhte etwa die australische Notenbank die Zinsen moderater als erwartet. «Die Hoffnung der Anleger auf eine sanfte Landung der Wirtschaft lebt wieder auf», kommentierte ein Marktteilnehmer. Händler blieben aber vorsichtig: Noch sei eine Rezession nicht vollständig in den Aktienkursen eingepreist und auch die Inflationsdynamik und der Ukraine-Krieg blieben als Belastungsfaktor erhalten.

Der SMI ging um 2,92 Prozent im Plus auf dem Tageshoch von 10’590,92 Punkten aus dem Handel, nachdem er noch bei 10’367 Zählern eröffnet hatte. Der SLI, in dem die 30 wichtigsten Aktien enthalten sind, gewann gar 3,49 Prozent auf 1598,57 Punkte und der breite SPI legte 2,80 Prozent auf 13’556,22 Stellen zu. Von den 30 SLI-Titeln schlossen 29 im Plus und nur einer im Minus.

Eine starke Erholung zeigten die gebeutelten Titel der angeschlagenen Grossbank Credit Suisse (+8,9% auf 4,29 Franken), womit sie 22 Prozent über ihrem Allzeittief vom Vortag schlossen. Am Montag hatten noch massive Spekulationen in sozialen Medien wie Twitter und Reddit um eine Schieflage der Bank auf den Titeln gelastet.

Stark zeigten sich auch die im bisherigen Jahresverlauf zurückgebliebenen technologienahen Aktien. Hohe Gewinne entfielen etwa auf VAT (+8,5%), die noch Ende der vergangenen Woche ein Jahrestief erreicht hatten. Auch AMS-Osram (+6,0%) oder Logitech (+5,2%) schlossen deutlich im Plus. Starke Avancen gab es auch für die im Gesamtjahr schwachen Titel des Zahnimplantateherstellers Straumann (+6,6%). Und auch Sika (+6,0%) legten massiv zu, dies nach einem Investoren-Update.

Klare Gewinne verzeichneten neben der CS auch weitere Bankentitel wie die Aktien der Konkurrentin UBS (+4,4%) und der Privatbank Julius Bär (+4,9%). Noch deutlicher aufwärts ging es für die im laufenden Jahr stark unter die Räder geratenen Aktien der Privatmarkt-Spezialistin Partners Group (+5,5%). Die Analysten von Baader Helvea empfahlen die Titel trotz gesenktem Kursziel wieder zum Kauf.

Die Titel des Industrieunternehmens ABB (+6,2%) schlossen ebenfalls stark im Plus, nachdem die Aktien am Vortag wegen der Abspaltung der Turboladersparte Accelleron verloren hatten. Mehrere Institute senkten am Dienstag zwar ihr Kursziel, dies allerdings lediglich um den Wert von Accelleron. Aufwärts ging es auch mit weiteren typischen Zyklikern wie Adecco (+4,9%) oder Holcim (+3,9%). Der Zementkonzern gab eine Übernahme in den USA bekannt.

Bei den SMI-Schwergewichte konnten vor allem Roche (+3,3%) deutlich zulegen. Die Analysten von JPMorgan erwarten bei der Vorlage der Quartalszahlen von Mitte Oktober eine Erhöhung des Ausblicks 2022, wie sie in einem Kommentar schrieben. Wichtiger seien aber die Ergebnisse für das Alzheimer-Mittel Gantenerumab.

Nur unterdurchschnittliche Avancen gab es für die weiteren Schwergewichte Novartis (+1,3%) und Nestlé (+0,9%). Einzige Verlierer unter den Bluechips waren die defensiven Titel des Telekommunikationskonzerns Swisscom (-0,3%).

Am breiten Markt konnten Meyer Burger (+8,1%) deutlich zulegen. Das Unternehmen gab eine Kapitalerhöhung von bis zu 250 Millionen Franken bekannt, um seine Produktionskapazität auszubauen. Angekurbelt durch die jüngste Energiekrise weise der Markt für Solarmodule ein anhaltend starkes Wachstum auf, so das Unternehmen.

Die Aryzta-Titel (+10,7%) konnten einen grossen Teil der Verluste vom Vortag wieder aufholen. Die Titel des Backwarenkonzerns hatten am Montag nach Jahreszahlen deutlich im Minus geschlossen. Die Swissquote-Aktien (+9,0%) profitierten von einem positiven Kommentar und dem «Outperform»-Rating der KBW-Analysten. (awp/mc/pg)

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