CH-Schluss: SMI fällt klar ins Minus

CH-Schluss: SMI fällt klar ins Minus

Zürich – Der Schweizer Aktienmarkt ist am Dienstag nach dem starken Wochenauftakt wieder zurückgefallen. Es seien zwar gewisse Entspannungsanzeichen im Handelsstreit der USA mit China auszumachen, hiess es am Markt. Da die laufende Woche aber mit mehreren Zentralbankereignissen gut bestückt sei, verhielten sich die Anleger vorsichtig. «Wir sind quasi mit angezogener Handbremse unterwegs», sagte ein Händler.

Am Ende der Woche kommen Notenbanker aus aller Welt im amerikanischen Jackson Hole zusammen. «Wieder mal hängt alles davon ab, was Jerome Powell zu den Zinsen sagt und ob er die hohen Erwartungen an den Märkten erfüllen kann», sagte ein Marktbeobachter mit Blick auf die anstehende Rede des Fed-Chefs. Die Erwartungen an das Fed und die EZB seien mittlerweile allerdings «gewaltig». Zudem sorgt auch die politische Krise in Italien für Belastung. Der italienische Regierungschef Giuseppe Conte kündigte am Nachmittag seinen Rücktritt an und erklärte die Regierung aus rechter Lega und populistischer Fünf-Sterne-Bewegung für beendet.

Der Swiss Market Index (SMI) schloss am Ende 0,56 Prozent tiefer bei 9’770,39 Punkten. Am Vortag hatte der SMI noch ein Plus von 1,0 Prozent eingefahren. Der 30 Aktien umfassende Swiss Leader Index (SLI) ermässigte sich am Dienstag um 0,54 Prozent auf 1’479,43 Punkte und der breite Swiss Performance Index (SPI) um 0,60 Prozent auf 11’875,82 Zähler. Von den 30 SLI-Werten schlossen bis auf sechs alle im Minus.

Nachdem AMS (-2,0%) anfänglich noch Gewinne verzeichneten, gingen die Titel am Schluss mit dem grössten Minus aus dem Handel. Händler verwiesen auf eine Bloomberg-Meldung, wonach die Finanzinvestoren Bain Capital und Carlyle eine Erhöhung ihres Angebots für den Lichtkonzern Osram erwägen würden, um die rund 4,2 Milliarden Euro bietende AMS auszustechen.

Konjunkturängste belasteten derweil zyklische Aktien: Auf Konsolidierungskurs befanden sich so etwa Sika (-1,9%), Kühne+Nagel (-1,5%) und LafargeHolcim (-1,3%). Auch die Grossbankenwerte Credit Suisse (-0,9%) und UBS (-0,4%) gaben ab.

Besonders die schwergewichtigen Nestlé (-1,0%) und Roche (-0,6), aber auch Novartis (-0,3%) belasteten den SMI.

Richemont (+0,2%) notierten nach der Veröffentlichung der Uhrenexporte zum Handelsschluss nur noch leicht höher. Ein stärker als erwartet ausgefallener Anstieg im Juli liess die Anleger nach den Aktien der breiter diversifizierten Luxusgütergruppe greifen. Die Papiere des Uhrenherstellers Swatch (-0,3%) verzeichneten hingegen leichte Verluste.

Noch im Plus hielten sich Zurich (+0,2%), nachdem Jefferies die Empfehlung auf «Buy» von «Hold» erhöht hat. Daran änderte es nichts, dass das Bankhaus Lampe das Rating im Rahmen einer Sektorstudie auf «Sell» von «Hold» senkte.

Die grössten Gewinner waren Partners Group (+0,5%) und Alcon (+0,3). Letztere legen am Dienstag nach Börsenschluss in den USA Q2-Zahlen vor.

Am breiten Markt legten am Dienstag zahlreiche Firmen Halbjahreszahlen vor. Besonders unter die Räder kamen danach Hochdorf (-28%) – nach einem Riesenverlust. Deutlich verloren auch Medartis (-9,2%) – ebenfalls nach enttäuschenden Zahlen – und Huber+Suhner (-9,1%), insbesondere nach Aussagen über ein schwächeres zweites Halbjahr.

Basilea (+5,9%) hingehen konnten kräftig zulegen. Die Biotechnologieforma hat den Verlust im ersten Halbjahr deutlich verringert und geht im weiteren Jahresverlauf von steigenden Einnahmen durch die Vermarktungspartner aus.

Gewinne fuhren ausserdem Bellevue (+7,0%) ein, nachdem bekannt wurde, dass die Asset-Management-Gesellschaft einen Käufer für ihre Bank, die nicht den Erwartungen gerecht geworden war, gefunden hat.

Bei den Aktien von Ascom (+5,3%) sorgte der Beteiligungsausbau durch das UBS Fund Management für positiven Gesprächsstoff, wie es zudem im Handel hiess. (awp/mc/ps)

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