CH-Eröffnung: Frühe Gewinne abgegeben

CH-Eröffnung: Frühe Gewinne abgegeben

Zürich – Die Schweizer Börse hat am Donnerstag nach einer freundlichen Eröffnung die Gewinne im frühen Handel wieder abgegeben. Zwar seien die Vorgaben aus den USA freundlich, dagegen habe sich der Handel in Asien durchwachsen präsentiert, hiess es am Markt. Die Schweizer Indizes werden vor allem von den Bankenvaloren wie auch den defensiven Pharmatiteln und von Nestlé gebremst.

Nachdem die Unruheherde wie der japanische Katastrophenreaktor in Fukushima etwas in den Hintergrund gerückt sind, steht weiterhin der US-Arbeitsmarktbericht vom Freitag im Blickfeld. Am heutigen Nachmittag dürften die Daten zu den Erstanträge um Arbeitslosenhilfe in den USA der Vorwoche weitere Hinweise darauf geben. Daneben stehen der Chicago Einkaufsmanagerindex sowie die Auftragseingänge der US-Industrie auf dem Programm.

Um 09.30 Uhr notiert der SMI um 0,4% tiefer auf 6’372,69 Punkten. Der 30 Titel umfassende Swiss Leader Index (SLI) sinkt um 0,26% auf 1’018,43 Zähler; der breite Gesamtmarkt (SPI) gibt um 0,29% auf 5’804,78 Punkte nach.

Die Bankentitel Credit Suisse (-0,5%) und UBS (-0,1%), die bereits am Vortag von einer kritischen Barclays-Studie gebremst worden waren, geben im frühen Handel weiter nach. Die UBS verliert nach Angaben der Bank Rothschild ihren vormaligen Leiter für die «Ultra-Vermögenden Kunden» an die Privatbank.

Auch die Pharmaaktien Novartis (-0,7%) und Roche (-0,2%) drücken den Index ins Minus ebenso wie die schwer gewichteten Nestlé (-0,5%). Transocean (-0,8%) verlieren klar, nachdem die auch an der US-Börse gehandelten Papiere am Vorabend in New York 1,4% verloren hatten. Klar im Minus stehen zudem die Luxusgütertitel Richemont und Swatch (je -0,4%).

Der Versicherer ZFS (-0,3%) hat im Vorfeld der Generalversammlung eine Schadenschätzung zu den jüngsten Naturkatastrophen in der Region Asien-Pazifik seit Anfang Jahr abgegeben: Danach rechnet er im Zusammenhang mit den insgesamt fünf Naturkatastrophen mit Schadenzahlungen von rund 500 Mio USD, die den Gewinn des 1. Quartals belasten. Die Schäden liegen für die Analysten am oberen Ende der Erwartungen.

Die Titel des Rückversicherers Swiss Re (+1,2%) zeigen sich dagegen als Gewinner. Vorbörslich hatte Swiss Re den Zeitplan bei der Umsetzung der Holdingstruktur und dem damit verbundenen Aktienumtausch bestätigt. Zu den eher dünn gesäten Gewinnern unter den Blue Chips zählen auch Synthes (+ 1,1%), Holcim (+0,3%) und Syngenta (+0,2%).

Die Aktien des Hörgeräteherstellers Sonova legen um 1,2% zu, Am Vortag hatte sie fast 12% verloren, nachdem die Unternehmensführung aufgrund einer Untersuchung wegen möglicher Insidergeschäfte im Vorfeld einer Gewinnwarnung zurückgetreten war. Citigroup hat den Titel auf «Hold» von «Buy» heruntergestuft. Seit der Gewinnwarnung haben die Titel nun insgesamt fast 30% an Wert verloren.

Bei Clariant (-0,2%) dürften sich die Augen auf die am späten Vormittag stattfindende Generalversammlung in Basel richten. Der Spezialchemiekonzern will für die geplante Übernahme der deutschen Süd-Chemie genehmigtes Aktienkapital im Umfang von maximal 340 Mio CHF schaffen. Im Vorfeld hat sich gegen die Kapitalbeschaffung in Aktionärskreisen eine ablehnende Haltung gezeigt.

Auch von Unternehmen aus dem breiten Markt sind vorbörslich verschiedene Unternehmensnachrichten eingetroffen. Die Zahlen vorgelegt hat das Lagerlogistik-Unternehmen Kardex (-7,6%), das 2010 etwas tiefer in die Verlustzone gerutscht ist als von den Analysten erwartet. Eine Dividende gibt es entsprechend keine. Dafür hat das Unternehmen eher unerwartet eine Kapitalerhöhung angekündigt.

Das Pharmaunternehmen Newron (+7,6%) hat eine Erweiterung seiner Zusammenarbeit mit Merck Serono vermelden können. Die Branchenkollegin Addex (-0,9%) gab dagegen den Start eine Phase II-Studie für einen Wirkstoff zur Behandlung von Parkinson-Patienten bekannt.

Der Stromkonzern BKW (+0,7%) hat sich dagegen nach Forderungen der Berner Kantonsregierung, sich auch auf eine Abschaltung von Mühleberg vorzubereiten, zu Wort gemeldet. Er hat dabei vor einer Abschaltung von Mühleberg gewarnt und will sich die Option Kernkraft offen halten. (awp/mc/ss)

SIX Swiss Exchange

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