EU-Schluss: Kleines Plus in Eurozone – London verliert

EU-Schluss: Kleines Plus in Eurozone – London verliert

Paris – Die wichtigsten europäischen Aktienmärkte haben am Mittwoch inmitten der Debatte um die US-Schuldenobergrenze uneinheitlich geschlossen. Während der EuroStoxx 50 ein Plus auf 0,15 Prozent bei 2.927,35 Punkten aufwies, gab es in Paris und London Verluste zu verzeichnen. Der französische Leitindex Cac 40 gab geringfügig um 0,01 Prozent auf 4.195,35 Punkte nach, in London ging es mit 0,30 Prozent etwas stärker bergab auf 6.551,53 Punkte.

US-Wirtschaftsdaten erregten wegen der unklaren Zukunft der ultralockeren Geldpolitik in den Staaten bei Anlegern weiter das Interesse, sagte ein Portfoliomanager in Zürich. Zudem sei die Debatte um die US-Schuldenobergrenze wieder aufgekommen und beschäftige die Investoren. «Das schafft in meinen Augen noch keine Unsicherheit – aber es ist ein willkommenes Argument für Marktpessimisten», sagte er. Sollte es bis Anfang nächster Woche keine Einigung über den US-Etat geben, geht der Regierung in Washington zum 1. Oktober das Geld aus. Derzeit laufen die Verhandlungen. Spannend wird sein, ob und inwieweit US-Präsident Barack Obama der republikanischen Mehrheit im US-Senat entgegenkommt – oder ob die Gespräche scheitern.

Der Telekomsektor führte mit einem Plus von 0,94 Prozent die Branchenindizes in Europa an. An der EuroStoxx-Spitze gewannen etwa Orange-Aktien 2,86 Prozent. Ohne neue Nachrichten knüpften die Anteile des französischen Telekomkonzerns an ihre jüngste Erholungsbewegung an. In diesem Monat haben die Papiere bereits mehr als 18 Prozent zugelegt.

Auf der Verliererseite lag der Einzelhandelssektor mit 0,79 Prozent Verlust. Carrefour-Titel gaben als einer der schwächsten EuroStoxx-Werte 1,26 Prozent ab. Noch deutlicher ins Minus rutschten die Papiere der britischen Tesco – sie verloren in London nach einer frischen Verkaufsempfehlung der US-Investmentbank JPMorgan 3,50 Prozent.

Tagesverlierer im Londoner FTSE 100 waren aber Carnival mit minus 6,73 Prozent. Die weltgrösste Kreuzfahrt-Reederei hatte bereits am Vortag eine unerwartet schlechte Prognose für das laufende Quartal abgegeben. Nun verwiesen Händler auf zahlreiche Abstufungen durch Analysten in Reaktion auf die jüngste Gewinnwarnung.

Der schwedische Staat hat seinen restlichen 7-Prozent-Anteil am Finanzkonzern Nordea verkauft. Mit dem Verkauf zieht das Land einen Schlussstrich unter seine Bankenkrise aus den frühen 1990er Jahren. Nach dem Platzen einer Immobilien-Blase hatte der Staat den Nordea-Vorgänger Nordbanken verstaatlichen müssen. Die Nordea-Aktie verlor 2,79 Prozent. Europaweit verlor der Bankensektor (Stoxx Europe 600 Banks ) 0,23 Prozent. (awp/mc/pg)

Euronext

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