Paris – Die wichtigsten europäischen Aktienmärkte haben am Dienstag bis Handelsschluss ihre Tagesverluste wieder wettgemacht und zugelegt. Zunächst halfen positive November-Daten zur Industrieproduktion im Euroraum das Minus zu begrenzen, dann stützten freundliche US-Börsen die Erholungsbewegung. Besser als erwartet ausgefallene US-Einzelhandelsdaten waren laut Händlern jenseits des Atlantiks der Hauptgrund für die Kursgewinne.
Der EuroStoxx 50 beendete den Handel mit einem Plus von 0,24 Prozent bei 3119,53 Punkten. Der französische Cac-40-Index rückte um 0,26 Prozent auf 4274,20 Punkte vor. In London stieg der FTSE 100 zugleich um 0,14 Prozent auf 6766,86 Punkte.
Europaweit verbuchten Aktien aus dem Technologiesektor mit minus 0,46 Prozent die grössten Verluste. Die Versorger waren dagegen mit plus 0,88 Prozent Favorit im Stoxx 600 , gefolgt von Medien und Telekommunikation, die jeweils 0,79 Prozent gewannen.
Die Anteilsscheine des Senders BSkyB legten als Favorit im Londoner FTSE 100 um 3,75 Prozent auf 871,00 Britische Pence zu, nachdem die UBS die Aktien von «Neutral» auf «Buy» hochgestuft und das Kursziel von 880 auf 1100 Pence angehoben hatte. Zudem wurden die Aktien auf die «Most Preferred List» für den europäischen Mediensektor gesetzt. Der Bezahlsender habe trotz der Konkurrenz durch das Sportangebot der BT Group gute Wachstums- und Gewinnaussichten, schrieb Analyst Polo Tang. Neue Produkte und Geschäftsfelder dürften die Entwicklung vorantreiben.
Aktien der Telekombranche profitierten unter anderem davon, dass sich die von der EU-Kommission vorgeschlagene Reform des Sektors verzögert. «Es ist realistisch, von einer endgültigen Einigung nach dem Sommer auszugehen und nicht davor», hatte der Sprecher der EU-Kommissarin für Digitales, Neelie Kroes, gesagt. Ursprünglich hatte die Behörde eine Einigung bereits für den Sommer angepeilt. Das Papier der Deutschen Telekom rückte um 1,76 Prozent vor, Telefonica gewannen 0,41 Prozent. In der Schweiz legten Swisscom nach einer positiven Studie der Societe Generale um 2,11 Prozent zu.
Aussagen von Pharmakonzernen während einer Investorenkonferenz in San Francisco gaben Aktien dieser Branche Auftrieb. So gewannen die Titel von AstraZeneca in London 2,51 Prozent. Konzernchef Pascal Soriot hatte Zuversicht für den künftigen Umsatz geweckt. Der unter der Konkurrenz billiger Nachahmermedikamente leidende Konzern will früher auf den Wachstumskurs zurückkehren als von Analysten erwartet. Ebenfalls fest zeigten sich mit plus 1,28 Prozent auch die Titel von Sanofi . Die Franzosen setzen auf einen Kompromiss mit den Behörden, um doch noch die Zulassung für ihr Multiple-Sklerose-Medikament Lemtrada zu erhalten. (awp/mc/pg)
