EU-Verlauf: Kaum verändert – Ifo überrascht

EU-Verlauf: Kaum verändert – Ifo überrascht

London – Die europäischen Börsen haben zum Wochenauftakt am Montag weitgehend auf der Stelle getreten. Positive Wirtschaftsdaten aus Deutschland konnten dem Markt nur dazu verhelfen, seine zwischenzeitlichen Verluste im Laufe des Morgens wieder auszugleichen. Gegen Mittag stand der EuroStoxx 50 dann moderat mit 0,14 Prozent im Plus bei 2.528,89 Punkten, nachdem er in der vergangenen Woche den grössten Wochenverlust seit Dezember erlitten hatte.

Der Cac 40 in Paris stand denkbar knapp mit 0,04 Prozent im Plus bei 3.477,71 Punkten. Der Londoner FTSE 100 dagegen legte am deutlichsten um 0,42 Prozent auf 5.879,22 Punkte zu.

«Gebremst von den anhaltenden Unsicherheiten um die globale Wirtschaft schafft es der Markt nicht weiter nach oben», sagte ein Marktbeobachter. «Bis zum Start der Berichtssaison im nächsten Monat müssen Anleger womöglich eine Seitwärtsbewegung in Kauf nehmen.» Nicht klar nach oben verhelfen konnte dem Markt dabei das Ifo-Geschäftsklima, dass als wichtigstes Stimmungsbarometer für die deutsche Wirtschaft zum fünften Mal in Folge gestiegen war, während Volkswirte mit einem geringfügigen Rückgang gerechnet hatten.

Führend in der Sektortabelle waren zur Mittagszeit die Werte aus den Reise- und Freizeitbranchen: Der Teilindex Stoxx 600 Travel & Leisure stieg um 1,33 Prozent. Schwäche zeigten dagegen die Finanz- und Rohstoffsektoren: Der Stoxx 600 Banks fiel um 0,10 Prozent und der Stoxx 600 Basic Resources büsste als Schlusslicht in der Branchenwertung 0,37 Prozent ein.

Bei den Einzelwerten nahmen Finanzwerte das Ende vom EuroStoxx ein. Vor allem die Aktien spanischer Banken kamen unter Druck: BBVA büssten 2,40 Prozent auf 6,090 Euro ein und Banco Santander verloren knapp dahinter 2,02 Prozent auf 5,914 Euro. Für Verstimmung hatte am Wochenende Italiens Regierungschef Mario Monti gesorgt, indem er öffentlich Sorgen um die Entwicklung in Spanien äusserte. Titel italienischer Banken gaben aber auch deutlicher nach. Unicredit büssten 0,71 Prozent ein und Intesa Sanpaolo verloren 1,56 Prozent.

Kursgewinne waren im EuroStoxx dagegen bei Schneider Electric zu verzeichnen, nachdem die Societe Generale die Aktien von «Hold» auf «Buy» hochgestuft hat. Sie stiegen in Paris um 1,20 Prozent auf 50,36 Euro. Der Elektrotechnikkonzern sei zwischen 2004 und 2011 erfolgreich auf Wachstum getrimmt worden und nun sei die Steigerung der Profitabilität zwischen 2012 und 2014 der nächste Schritt, begründete Analyst Gael de Bray sein neues Votum.

In London gehörten BP-Aktien mit plus 0,29 Prozent zu den Gewinnern. Sie profitierten laut Händlern damit von einem Bericht in der «Sunday Times», wonach sich der Ölkonzern im Rahmen einer Auktion von Beteiligungen an Nordsee-Ölfeldern trennen wolle. Easyjet-Papiere schnellten derweil kräftig um 7,39 Prozent auf 495,50 Pence hoch. Der britische Billigflieger geht davon aus, dass der Vorsteuerverlust im ersten Geschäftshalbjahr geringer ausfallen wird als bisher erwartet. (awp/mc/ps)

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