Euro steigt zum US-Dollar und Schweizer Franken

Euro steigt zum US-Dollar und Schweizer Franken

(Foto: lionel11 – Fotolia.com)

Frankfurt am Main – Der Euro hat gegenüber dem US-Dollar am Donnerstag seine Gewinne der vergangenen Tage ausgebaut. Mit bis zu 1,1249 USD stieg die Gemeinschaftswährung auf den höchsten Stand seit Ende Februar. Am späten Nachmittag steht der Euro aber wieder bei 1,1176 USD. Am Morgen kostete er noch 1,1084 USD. Auch gegenüber dem Schweizer Franken konnte der Euro zulegen. Am späten Nachmittag kostet die Gemeinschaftswährung 1,0489 nach 1,0440 CHF am Morgen.

Wichtigste Gründe für die Euro-Gewinne zum Dollar sind stärkere Konjunkturdaten aus dem Währungsraum einerseits und schwächere Zahlen aus den USA andererseits. So scheint sich die konjunkturelle Erholung in Europa zu verfestigen. Am Morgen wurde bekannt, dass die einst stark angeschlagene Wirtschaft Spaniens im ersten Quartal so stark gewachsen ist, wie seit gut sieben Jahren nicht mehr. Zudem sind die Konsumentenpreise im Euroraum im April nicht mehr gefallen. Das dämpft Ängste vor einer konjunkturschädlichen Deflation.

Gegenwind für die US-Wirtschaft
In den USA spürt die Wirtschaft dagegen Gegenwind. Im ersten Quartal bewegte sich das Wachstum nur knapp über einer Stagnation. Die Notenbank Fed könnte das von ihrer beabsichtigten Zinswende abhalten. Am Donnerstag zeichneten Wirtschaftsdaten allerdings ein günstigeres Bild: Daten vom Arbeitsmarkt, zum Lohnwachstum und zur Industriestimmung überraschten allesamt positiv. Der Dollar konnte daraufhin einen Teil seiner Verluste wettmachen.

Den Euroanstieg von dieser Woche zum Franken sei aber kaum zu rechtfertigen, heisst es am Markt. Nach dem Fünfwochenhoch bei 1,0518 CHF werde die Luft für den Euro allmählich dünn, und es mache sich auch wegen gewisser Daten Ernüchterung breit, meinen Devisen-Experten. Dazu zähle zum Beispiel die Arbeitslosenquote Italiens, die zuletzt um 0,3 Prozentpunkte auf 13,0% stieg.

Kritiker der EZB-Politik sehen sich durch die schwachen Arbeitsmarktzahlen bestätigt. Sie monieren, dass deren massives Kaufprogramm von Staatsanleihen nur ein Strohfeuer verursache und keinen nachhaltigen Aufschwung. Damit würden die entsprechenden Regierungen davon abgehalten, zeitgemässe Regelungen auf den Arbeitsmärkten einzuführen.

Zu anderen wichtigen Währungen legte die EZB die Referenzkurse für einen Euro auf 0,7267 (0,7161) GBP und 133,26 (131,20) JPY fest. Die Feinunze Gold wurde in London am Nachmittag mit 1’180,25 (1’209,00) USD gefixt. Ein Kilogramm Gold kostete 34’010,00 (34’640,00) EUR. (awp/mc/pg)

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