Ölpreise steigen stark nach neuen Russland-Sanktionen

Ölpreise steigen stark nach neuen Russland-Sanktionen
(Image by Nicola Giordano from Pixabay)

New York / London – Die Ölpreise sind am Montag nach einer weiteren Eskalation des Ukraine-Kriegs und scharfen Wirtschaftssanktionen des Westens gegen Russland stark gestiegen. Zu Beginn der Woche kletterte der Preis für ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent wieder über die Marke von 100 Dollar, nachdem er am Freitag unter diesen Wert gefallen war. Im Mittagshandel kostete ein Barrel der Sorte Brent 101,97 Dollar und damit 4,04 Dollar mehr als am Freitag. Am frühen Morgen notierte Bent-Öl noch über 103 Dollar.

Der Preis für ein Fass der US-Sorte West Texas Intermediate (WTI) verteuerte sich um mehr als vier Prozent auf 95,59 Dollar. Am Freitag waren die Preise für Öl wegen der vagen Hoffnung auf Verhandlungen zwischen Russland und der Ukraine zeitweise unter Druck geraten, nachdem sie am Donnerstag infolge des russischen Angriffs auf Mehrjahreshochs geklettert waren.

Am Wochenende hatte der Westen scharfe Finanzsanktionen gegen Russland verhängt. Die Europäische Union (EU) setzte Strafmassnahmen gegen die russische Zentralbank in Kraft. Ausserdem beschlossen Deutschland, die Vereinigten Staaten und andere westliche Verbündete einen Ausschluss ausgewählter russischer Finanzinstitute aus dem Banken-Kommunikationsnetzwerk Swift.

Bisher gibt es noch keine Anhaltspunkte, dass Russland als Vergeltung für diese einschneidenden Massnahmen die Energielieferungen nach Europa reduzieren oder sogar ganz einstellen könnte. Dennoch sprach Rohstoffexperte Carsten Fritsch von der Commerzbank von «zunehmenden Sorgen» der Marktteilnehmer vor der Unterbrechung der russischen Energielieferungen.

Der Beginn von ersten Friedensverhandlungen zwischen Russland und der Ukraine konnte den Anstieg der Ölpreise im Mittagshandel zunächst nicht belasten. Zwei Delegationen aus Russland und der Ukraine haben am Montag an der ukrainisch-belarussischen Grenze Verhandlungen aufgenommen. Der belarussische Aussenminister Wladimir Makej habe die Gespräche eröffnet, meldeten belarussische Staatsmedien. Die Kampfhandlungen gingen trotzdem weiter. (awp/mc/pg)

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