US-Schluss: Nach Rekord geht Dow etwas die Luft aus

US-Schluss: Nach Rekord geht Dow etwas die Luft aus

New York – Der US-Leitindex Dow Jones Industrial ist am Mittwoch auf ein Rekordhoch gestiegen, hat das hohe Niveau am Ende aber nicht ganz halten können. Zur Schlussglocke stand noch ein Plus von 0,16 Prozent auf 33 730,89 Punkte zu Buche. Nach einer Rally des Dow von gut zehn Prozent in diesem Jahr werde die Luft immer dünner, sagten Börsianer. Am Vortag war der Index noch mit leichten Verlusten hinter anderen grossen US-Börsenbarometern zurückgeblieben.

Auch der marktbreite S&P 500 erreichte zunächst einen weiteren Höchststand. Anschliessend gab er die Gewinne aber wieder ab und verlor 0,41 Prozent auf 4124,66 Zähler. Der am Dienstag auf ein weiteres Rekordhoch gestiegene Nasdaq 100 hinkte diesmal mit minus 1,31 Prozent auf 13 803,91 Punkte hinterher. Die Kurse von Trendsettern und Schwergewichten wie Amazon , Apple , Facebook und Netflix gaben sämtlich nach.

Einen positiven Blick auf die US-Wirtschaft gab es von der Notenbank Fed. Das Wirtschaftswachstum habe sich zuletzt beschleunigt, hiess es im am Mittwoch veröffentlichten Konjunkturbericht (Beige Book). Die Wirtschaft sei im Zeitraum von Ende Februar bis Anfang April mit einem moderatem Tempo gewachsen. Das konnte die Aktienkurse aber nicht mehr befeuern.

Goldman Sachs überzeugte die Anleger mit einem rekordhohen Quartalsgewinn von 6,7 Milliarden US-Dollar. Mit einem Kursplus von 2,3 Prozent setzten sich die Aktien an die Spitze des Dow. Die Investmentbank profitierte vor allem von einem Boom im Wertpapierhandel und im Kapitalmarktgeschäft.

Aktien von JPMorgan konnten dagegen nicht vom Quartalsbericht der Bank profitieren und gaben als Schlusslicht im Dow um 1,9 Prozent nach. JPMorgan-Chef James Dimon sagte, die Kreditnachfrage bleibe «herausfordernd». Hintergrund sind die gestiegenen Kapitalmarktzinsen, die bereits das Hypothekengeschäft beeinträchtigen können.

Die Papiere von Wells Fargo stiegen nach anfänglichen Verlusten um 5,5 Prozent. Der Chef des Finanzdienstleisters Charles Scharf sagte in einer Konferenz, er könne sich vorstellen, die Dividende auf ein «vernünftigeres Niveau» anzuheben.

Furios verlief der erste Börsentag der Bitcoin-Handelsplattform Coinbase . Die Papiere der grössten US-Handelsplattform für Krypto-Währungen nahmen an diesem Mittwoch den Handel an der New Yorker Tech-Börse Nasdaq auf. Erst nach vier Handelsstunden wurde ein erster Kurs von 381 US-Dollar ermittelt. Dieser stieg dann rasch bis auf fast 430 Dollar, um anschliessend wieder bis auf gut 328 Dollar abzubröckeln. Damit lag er aber noch deutlich über dem zuvor festgesetzten Referenzpreis für die Aktien von 250 Dollar.

Der Zeitpunkt könnte angesichts der aktuellen Bitcoin-Rekordjagd kaum günstiger sein. Die Finanzmärkte fieberten schon seit Wochen auf das Debüt hin. Für die boomende, aber lange als abenteuerliche Randerscheinung der Finanzwelt abgetane Nische der Cyber-Devisen ist es ein Meilenstein auf dem Weg in den Wall-Street-Mainstream.

Der Euro legte zu und kostete in New York zuletzt 1,1980 Dollar. Er erreichte den höchsten Stand seit Mitte März. Die Europäisch Zentralbank hatte den Referenzkurs zuvor auf 1,1964 (Dienstag: 1,1896) Dollar festgesetzt. Der Dollar hatte damit 0,8368 (0,8406) Euro gekostet.

US-Staatsanleihen gaben leicht nach: Der Terminkontrakt für zehnjährige Treasuries (T-Note-Future) sank um 0,12 Prozent auf 131,96 Punkte. Die Rendite zehnjähriger Anleihen betrug 1,63 Prozent. (awp/mc/pg)

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