US-Schluss: Fester dank Notenbank-Fantasie vor Griechenland

US-Schluss: Fester dank Notenbank-Fantasie vor Griechenland

New York – Der US-Aktienmarkt ist am Freitag mit weiteren Kursgewinnen aus dem Handel gegangen. Die Hoffnung auf die Notenbanken stützt Börsianern zufolge die Märkte. Der Dow Jones Industrial schloss 0,91 Prozent höher bei 12.767,17 Punkten. Damit konnte das weltweit meistbeachtete Börsenbarometer die dritte Woche in Folge zulegen. Seit vergangenem Freitag stehen plus 1,70 Prozent zu Buche. Der Dow-Jones-Index schloss auf einem Fünfwochen-Hoch. Für den marktbreiten S&P 500-Index stieg vor dem Wochenende um 1,03 Prozent auf 1.342,84 Zähler.

Auch an der technologielastigen Nasdaq-Börse überwogen die Gewinne: Der Composite Index kletterte um 1,29 Prozent auf 2.872,80 Punkte. Der Auswahlindex Nasdaq 100 endete 1,23 Prozent höher auf dem Monatshoch bei 2.571,23 Punkten.

Die Spekulation auf global konzertierte Massnahmen der Notenbanken im Falle eines ungünstigen Wahlausgangs in Griechenland hätten die Märkte gestützt, sagten Händler. Berichten zufolge wappneten sich die Währungshüter für mögliche Turbulenzen an den Finanzmärkten nach der griechischen Wahl am Wochenende. Anleger hielten sich dennoch vor dem für die Eurozone wegweisenden Ereignis zurück, um nicht auf dem falschen Fuss erwischt zu werden. Schwach waren indes die neuen Daten der US-Wirtschaft: Die Stimmung im Verarbeitenden Gewerbe im US-Bundesstaat New York fiel im Juni dem überraschend schwachen Empire-State-Index zufolge auf den niedrigsten Stand seit sieben Monaten. Die Industrieproduktion ist im Mai unerwartet stark gefallen und auch das Verbrauchervertrauen der Uni Michigan hat enttäuscht. Die schwachen Daten verstärken Händlern zufolge aber die Notenbank-Fantasie und stützen somit die Märkte.

Rohstoffwerte profitierten laut Händlern besonders stark von den Hoffnungen auf weitere expansive Massnahmen der Notenbanken – in den USA das dritte Quantitative Easing (QE3) – und auf ihr Einschreiten im Notfall. Das habe die Metallpreise gestützt und die entsprechenden Aktien beflügelt. Der Branchenindex S&P 500-Materials gewann 1,28 Prozent. Von steigenden Rohstoffpreisen profitierten aber auch Energiewerte mit einem Plus von 2,36 Prozent auf 104,33 US-Dollar bei den im Dow-Jones-Index gelisteten Aktien von .Chevron Corp.. Alcoa verteuerten sich um 1,97 Prozent auf 8,82 Dollar.

Auch die Finanzwerte legten dank der Fantasie auf neue Liquiditätsspritzen zumeist deutlich zu. Ihr Branchenindex S&P Financials verbesserte sich um 1,39 Prozent. Tagessieger in dem Leitindex waren am Freitag die Aktien der Bank of America mit plus 3,13 Prozent auf 7,90 Dollar.

Im Dow-Jones-Index kletterten Microsoft-Aktien um 2,32 Prozent auf 30,02 Dollar nach oben. Laut «Wall Street Journal» hat der Social-Media-Anbieter Yammer einer Übernahme durch den Software-Konzern für 1,2 Milliarden Dollar zugestimmt. Dies berichtet die Zeitung unter Berufung auf mit der Transaktion vertraute Kreise. Yammer wurde im Jahr 2008 gegründet. Seine Software bietet ähnliche Möglichkeiten wie Facebook, allerdings für die firmeninterne Nutzung. Mehr als 200.000 Unternehmen, darunter der Autobauer Ford, verwenden Yammer. Die Papiere des Social-Media-Konzerns Facebook sprangen um 5,90 Prozent nach oben auf 29,96 Dollar.

Walt Disney rutschten mit 0,19 Prozent ins Minus auf 47,09 Dollar. Der Entertainment-Konzern eröffnet mit «Cars Land» eine neuartige Themenpark-Attraktion in Kalifornien. Ein Analyst schätzt den operativen Gewinn der Themenpark-Sparte von Disney im kommenden Jahr auf über 2,4 Milliarden Dollar. Dies wäre eine Steigerung zum Jahr 2011 von 55 Prozent. (awp/mc/pg/upd/ps

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