US-Schluss: Klar schwächer

US-Schluss: Klar schwächer

New York – Nach der Zwischenerholung vom Vortag hat der US-Aktienmarkt wieder an die jüngste Schwäche angeknüpft. Für den Dow Jones Industrial ging es am Freitag letztlich um 0,70 Prozent nach unten auf 15.070,18 Punkte. Für neuerliche Katerstimmung sorgte laut Börsianern vor allem der Internationale Währungsfonds (IWF). Dieser hatte seine Prognose für das US-Wirtschaftswachstum 2014 von bisher 3 auf 2,7 Prozent gesenkt. Auf Wochensicht verlor der US-Leitindex 1,17 Prozent. Der marktbreite S&P-500-Index sank am Freitag um 0,59 Prozent auf 1.626,73 Punkte. An der technologielastigen Nasdaq-Börse ging es für den Auswahlindex Nasdaq 100 um 0,64 Prozent nach unten auf 2.943,86 Punkte.

Hinzu kamen schwache Konjunkturdaten wie das von der Universität Michigan ermittelte Konsumklima, das sich im Juni überraschend eintrübte. Zwischenzeitlich hatte dies den Markt allerdings gemeinsam mit der stagnierenden Industrieproduktion noch gestützt, weil die Anleger eine Änderung an der ultralockeren Geldpolitik der US-Notenbank in der kommenden Woche als weniger wahrscheinlich ansahen. Der Fed-Sitzung wird mit besonderer Spannung entgegen gefiebert, da die derzeitige Liquiditätsversorgung der Notenbanken als Basis der haussierenden Aktienmärkte gilt.

Im Dow knüpften DuPont mit einem Verlust von 2,23 Prozent an die Vortagesschwäche nach einer Prognosesenkung des Chemiekonzerns an. Die Experten von Merrill Lynch hatten ihre Kaufempfehlung in einer neuen Studie gestrichen. Belastet von einer Barclays-Abstufung sackten American Express gar um 2,98 Prozent an das Indexende. Einzige klare Gewinner im Leitindex waren die Papiere von Verizon Communications mit plus 0,85 Prozent.

Abseits des Leitindex gaben die Aktien der News Corp 1,20 Prozent ab. Der langjährige Finanzchef David DeVoe hatte angekündigt, nach der anstehenden Aufspaltung des Medienunternehmens zurückzutreten. Am 28. Juni soll diese vollzogen werden. Die Fernsehsender und Filmaktivitäten laufen dann unter dem Namen 21st Century Fox. Die Verlagssparte mit dem Flaggschiff «Wall Street Journal» und den britischen Zeitungen «Times» und «Sun» wird den alten Firmennamen weiterführen. Rupert Murdochs Macht wird durch die Aufspaltung nicht beschnitten. Er wird den grösseren Fernsehzweig als Chef führen und als Vorsitzender des Verwaltungsrats auch die Geschicke der Verlagssparte bestimmen.

Anteile von JPMorgan sanken um 1,92 Prozent. Die US-Grossbank bereitet die Abspaltung ihres Finanzbeteiligungsgeschäfts vor. Die Tochter One Equity Partners (OEP) werde sich künftig ihr Kapital bei externen Investoren besorgen, teilte das Institut mit. OEP verwalte derzeit rund 4,5 Milliarden Dollar Anlagevermögen von JP Morgan. Für eine Zwischenzeit werde die Gesellschaft weiter Investitionen für den Konzern tätigen und die bestehenden Anlagen managen.

Aktien von T-Mobile US stemmten sich dagegen mit einem Gewinn von 1,51 Prozent gegen den negativen Markttrend. Der japanische Internet- und Mobilfunkanbieter Softbank sieht die US-Tochter der Telekom weiter als «Plan B», sollte die angestrebte Übernahme des US-Telekomkonzerns Sprint Nextel nicht zustande kommen. Dies sagte der Softbank-Chef Masayoshi Son der Nachrichtenagentur Bloomberg. Erst Anfang der Woche hatte Softbank die Offerte für Sprint Nextel aufgestockt.

Dem Euro ging zum Ende einer erneut starken Woche etwas die Luft aus. Gewinnmitnahmen drückten die Gemeinschaftswährung auf 1,3340 Dollar. US-amerikanische Staatsanleihen präsentierten sich derweil weiter stabilisiert. Richtungweisende zehnjährige Anleihen gewannen 14/32 auf 96 6/32 Punkte. Ihre Rendite errechnete sich bei 2,18 Prozent.(awp/mc/cs)

 

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