US-Schluss: Inflationssorgen machen Dow zu schaffen

US-Schluss: Inflationssorgen machen Dow zu schaffen

New York – Inflations- und Zinsängste haben die Anleger an der Wall Street am Dienstag in die Flucht getrieben. Steigende Rohstoffpreise sowie die am Mittwoch anstehende Bekanntgabe aktueller Preisdaten aus den Vereinigten Staaten sorgten zunehmend für Nervosität. Die Aktien an der Technologiebörse Nasdaq hingegen konnten sich von einem schwächeren Handelsauftakt erholen.

Der Dow Jones Industrial , der tags zuvor erstmals über die Marke von 35 000 Punkten auf ein weiteres Rekordhoch gestiegen war, schloss am Dienstag mit einem Minus von 1,36 Prozent tiefer bei 34 269,16 Punkten. Der marktbreite S&P 500 verlor 0,87 Prozent auf 4152,10 Zähler. Der technologielastige Nasdaq 100 sank um 0,06 Prozent auf 13 351,27 Punkte, nachdem er zum Wochenstart um 2,6 Prozent abgesackt war.

Trotz schwacher Signale vom US-Arbeitsmarkt seien die Inflationssorgen an den Börsen wieder auf die Hauptbühne zurückgekehrt, bemerkte Marktexperte Timo Emden. Damit verbinden die Anleger auch die Angst vor steigenden Zinsen, die die Finanzierungsbedingungen verschlechtern und Anleihen als Alternative zu Aktien attraktiver machen können. Zudem drücken höhere Zinsen auf die Bewertung von Aktien in den Prognosemodellen der Investoren, weil dann künftige Gewinne und Cashflows bei steigenden Zinsen einen niedrigeren Barwert haben.

Mit Unsicherheit und Spannung wird deshalb auf die Preisdaten aus den USA gewartet, die am Mittwoch veröffentlicht werden. Für den Monat April wird mit einem erheblichen Sprung über das Inflationsziel der Fed hinaus gerechnet. Die Entwicklung ist zum Teil nicht überraschend, denn da die Preise vor einem Jahr in der ersten Corona-Welle eingebrochen waren, sorgt die aktuelle Normalisierung für hohe Jahresraten. Dieser statistische Basiseffekt wird jedoch verstärkt durch gegenwärtige Lieferengpässe bei Vorprodukten und Rohstoffen.

Unter den Einzelwerten gewannen die Aktien von Palantir Technologies 9,4 Prozent. Der Software-Anbieter zur Analyse grosser Datenmengen veröffentlichte seine Zahlen zum ersten Quartal. Dies lagen teilweise über den durchschnittlichen Analystenschätzungen, teilweise darunter. Der Umsatz fiel höher als erwartet aus.

Umsatz- und Ergebniszahlen zum abgelaufenen Quartal gab es auch von L Brands . Zudem teilte der Bekleidungskonzern mit, dass er seine Marken Victoria’s Secret und Bath & Body Works in zwei unabhängige börsennotierte Unternehmen aufspalten wolle. Die Anteile fielen um 1,8 Prozent.

Der Euro zeigte sich im US-Handel relativ stabil. Zuletzt kostete die Gemeinschaftswährung 1,2147 US-Dollar. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs auf 1,2170 (Montag: 1,2169) Dollar festgesetzt. Der Dollar hatte damit 0,8217 (0,8218) Euro gekostet.

US-Staatsanleihen gaben nach. Der Terminkontrakt für zehnjährige Treasuries (T-Note-Future) sank um 0,11 Prozent auf 132,45 Punkte. Die Rendite zehnjähriger Anleihen stieg auf 1,62 Prozent. (awp/mc/pg)

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