US-Schluss: US-Märkte gönnen sich eine Atempause

US-Schluss: US-Märkte gönnen sich eine Atempause

New York – Der US-Aktienmarkt hat sich nach den Rekordständen aus der Vorwoche am Montag eine Atempause gegönnt. Die wichtigsten Indizes gingen zu Wochenbeginn mit geringen Verlusten aus dem Handel. Am Freitag hatten sowohl der Leitindex Dow Jones Industrial mit den 30 grössten Werten sowie der breite S&P-500-Index auf Rekordständen geschlossen. Am Montag gab der Dow 0,30 Prozent auf 15.612,13 Punkte nach. Der S&P 500 verlor 0,15 Prozent auf 1.707,14 Punkte. Der technologielastige Nasdaq-100-Index stand kaum verändert mit minus 0,01 Prozent bei 3.143,19 Punkten.

Besser als erwartet ausgefallene Daten zur Stimmung des Dienstleistungssektors bewegten die Indizes kaum. «Der Markt hat einen solch starken Anstieg hingelegt, dass wir unabhängig von Daten reif sind für einen gewissen Rückzug, sei er auch noch so klein und kurz», sagte ein Portfoliomanager in New York.

Die Stimmung der US-Dienstleister hatte sich im Juli überraschend deutlich aufgehellt. Der entsprechende Einkaufsmanagerindex (ISM) war von 52,2 Punkten im Vormonat auf 56,0 Zähler geklettert. Volkswirte hatten mit einem geringeren Anstieg gerechnet. Hinzu kam eine Rede des Präsidenten der regionalen Notenbank von Dallas, Richard Fisher. In dieser warnte der als Kritiker der ultralockeren US-Geldpolitik geltende die Finanzmärkte davor, sich auf die Anleihekäufe der Notenbank im Umfang von 85 Milliarden US-Dollar monatlich zu verlassen. Marktteilnehmer werteten das jedoch nicht als Ursache für die Kursverluste. Ein Fondsmanager kommentierte, die Aussagen reichten nicht aus, um der Fed einen aggressiveren Kurs beim Zurückfahren der Käufe zu attestieren. «Mehr als alles andere geht es darum, dass die Leute einfach mal den Atem anhalten nach einem sehr aggressiven Lauf der Märkte,» sagte er.

Apple -Aktien profitierten von einer Blockade der US-Regierung im Patentstreit mit Konkurrent Samsung. Die Papiere des Computerkonzerns aus Kalifornien legten 1,49 Prozent zu und lagen damit in der Spitzengruppe des Nasdaq 100. Analyst Scott Kessler von S&P Capital schrieb, das Einschreiten der US-Regierung komme für ihn als unerwartete, positive Nachricht.

Titel von Facebook stiegen um 3,02 Prozent, nachdem ein Analyst vom Analysehaus Piper Jaffray das Kursziel für die Aktien des Internet-Netzwerks wegen der Aussicht auf mögliche Werbeerlöse durch Videoclips angehoben hatte. Die Aktie hielt sich damit auch zu Wochenbeginn weiter über ihrem Ausgabekurs von 38 Dollar beim Börsengang vor mehr als einem Jahr.

Die Titel von Qualcomm fielen um 0,75 Prozent. Bei den Papieren des grössten Chipherstellers für Mobiltelefone strich Piper Jaffray eine Kaufempfehlung. Die Experten verwiesen auf eine schwächere Nachfrage für Bauteile, die in den meisten teuren Smartphones benutzt würden.

Berkshire Hathaway legten um 0,35 Prozent zu. US-Starinvestor Warren Buffett hatte erneut sein glückliches Händchen unter Beweis gestellt. Vor allem dank besser laufender Derivategeschäfte war der Gewinn seiner Investmentholding im zweiten Quartal um fast die Hälfte und damit mehr als von Analysten erwartet gestiegen. Expertin Cathy Seifert von S&P Capital erwartet nun auch im gesamten Jahr mehr Gewinn je Aktie.

Titel des Modedesigners Fossil sackten am Ende des S&P 500 um 6,04 Prozent ab, nachdem die britische Barclays-Bank den Verkauf der Papiere empfohlen hatte. Die Aktien der Einzelhandelskette JC Penney standen weiter unter Druck nach dem schwächsten Verkaufsjahr seit mehr als zwei Jahrzehnten. Den fünften Tag in Folge ging es für die Titel am Montag abwärts, diesmal um 3,22 Prozent. In der vergangenen Woche hatten die Aktien bereits 16 Prozent verloren. (awp/mc/pg)

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