New York – Die Talfahrt an den US-Börsen hat sich am Montag wegen der gesenkten Kreditwürdigkeit der USA fortgesetzt. Nachdem der Leitindex Dow Jones Industrial in den vergangenen fünf Handelstagen insgesamt fast 6 Prozent an Wert eingebüsst hatte, sackte er zeitweise bei rund 11.060 Punkten auf den tiefsten Stand seit Anfang Dezember 2010. Zuletzt verlor er 2,85 Prozent auf 11.118,64 Punkte. Der breit gefasste S&P 500 gab um 3,40 Prozent auf 1.158,60 Punkte nach und auch die Nasdaq-Indizes zeigten sich nach ihren insgesamt sieben- und achtprozentigen Verlusten in der Vorwoche sehr schwach: Der Nasdaq 100 sank um 3,57 Prozent auf 2.116,10 Punkte udn der Composite-Index fiel um 3,69 Prozent auf 2.438,97 Punkte.
«Eine Abstufung durch S&P ist zwar erwartet worden, aber dass es so schnell kommt, hat geschockt», sagte ein Aktienexperte einer US-Adresse in London. Unter den Einzelwerten ging es besonders kräftig abwärts für die Aktien der im Dow Jones notierten Aktien der Bank of America (BofA). Sie sanken um 9,55 Prozent auf 7,39 US-Dollar, nachdem der Versicherungskonzern American International Group (AIG) Klage gegen die BofA eingereicht hat. AIG verlangt mehr als zehn Milliarden Dollar Schadensersatz und begründete dies mit «massivem Betrug» mit immobilienbesicherten Wertpapieren. BofA wies dies von sich. AIG sanken um 6,77 Prozent auf 23,40 Dollar.
Die Talfahrt der Ölpreise rückte zudem die Ölwerte im Dow Jones in den Fokus. ExxonMobil gaben um 3,35 Prozent auf 72,31 Dollar nach und Chevron Corp. verloren 3,54 Prozent auf 94,15 Dollar.
Die Investmentgesellschaft Berkshire Hathaway von US-Investor Warren Buffett ist in das Bieterrennen um den amerikanischen Rückversicherer Transatlantic eingestiegen. Das Angebot von Berkshire liegt bei 52,00 Dollar je Aktie. Damit wird der Rückversicherer mit 3,25 Milliarden Dollar bewertet. Transatlantic hatte sich erst im Juni mit dem Versicherer Allied World Assurance auf eine Fusion geeinigt. Zudem hatte der Rückversicherer Validus im Juli ein feindliches Übernahmeangebot unterbreitet. Während Berkshire daraufhin 2,05 Prozent auf 69,79 Dollar einbüssten, legten die Titel von Transatlantic um 5,86 Prozent auf 47,89 Dollar zu. Validus hielten sich recht stabil mit minus 0,57 auf 24,51 Dollar.
Die Aktien von Verizon Communications büssten 3,14 Prozent auf 33,95 Dollar ein. Nach bislang ergebnislosen Tarifverhandlungen traten rund 45.000 Mitarbeiter des zweitgrössten US-Telefonkonzerns seit Sonntag in den Streik. Die Mobilfunksparte des Konzerns ist nicht betroffen. Das Unternehmen teilte allerdings mit, Zehntausende Angestellte aus dem Management sowie Ruheständler und Zeitarbeiter ausgebildet zu haben, um die Aufgaben der Streikenden übergangsweise zu übernehmen. (awp/mc/ps)
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